Jubiläum Jubiläum: Ein «schwedischer Eisberg» aus Rom feiert Geburtstag

Stockholm/dpa. - Daran wird auch derTitel einer Ausstellung zu ihrem 75. Geburtstag (29. September),«Anita of Sweden», nichts ändern. Die einstige Diva will aberpersönlich an der Eröffnung der Schau ihr zu Ehren teilnehmen.
Die blonde Skandinavierin war als letztes von acht Kindern einerArbeiterfamilie am 29. September 1931 in Malmö zur Welt gekommen.Anita gewann Schönheitswettbewerbe wie «Miss Hipp» und «FrökenSverige» (Fräulein Schweden) und versuchte sich Anfang der fünfzigerJahre ohne Erfolg in Hollywood. Erst als ebenso blonder wiekurvenreicher Ersatz für Marylin Monroe an der Seite des Komikers BobHope bei der US-Truppenbetreuung in Alaska konnte sie auf sichaufmerksam machen.
Ekberg ließ sich nun als Konkurrentin anderer Busenstars wieSophia Loren, Gina Lollobrigida, Brigitte Bardot und eben auchMarylin Monroe von der Filmindustrie als «schwedischer Eisberg»vermarkten. 1958 folgte der erste Film in Italien, wo große blondeFrauen die Männerwelt traditionell noch mehr in Aufregung versetzenals anderswo.
Nach dem Welterfolg mit «La Dolce Vita» als badende Venus im«Fontana di Trevi» mit Marcello Mastroianni als Partner blieb AnitaEkberg in Rom, wo sie immer noch lebt. Es folgten zahlreiche Rollenin Filmen von extrem wechselhafter Qualität, bis hin zu einemComeback mit Fellini in dessen «Intervista» 1986.
Exzentrische Auftritte und schnell scheiternde Beziehungen zuMännern waren dankbar verwertetes Ekberg-Futter für dieBoulevardpresse. Die stürzte sich auch gerne auf das enormeÜbergewicht der Schwedin seit Ende der siebziger Jahre. In denneunziger Jahren bekam die Schauspielerin noch ein paar kleinereRollen in italienischen Spielfilmen für Kino oder Fernsehen.
Auf die Presse im eigenen Land ist Anita Ekberg fast immer undnicht ohne Grund böse gewesen. Immer wieder wurde sie mit Häme in denZeitungsspalten überschüttet. Erst weil sie als junge Frau mitSexappeal Erfolg hatte, dann wegen ihres nach langer Abwesenheitrostig gewordenen Schwedisch', und am Ende wegen ihresLeibesumfanges. Irgendwie sei Schweden wohl zu klein für diese großeFrau, heißt es nun im Stockholmer Filminstitut, wo man «Anita ofSweden» auf schönen Fotos bewundern kann.
