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Jubiläum Jubiläum: Das Britische Museum wird 250 Jahre alt

28.05.2003, 05:50
Blick aus der "Vogelperspektive" auf den weltberühmten Leseraum des Britischen Museums in London (Archivbild vom 01.09.1997). Am 07. Juni 2003 feiert das Museum sein 250-jähriges Bestehen. Ins Leben gerufen wurde die Institution nach dam Tod des Physikers und Naturforschers Hans Soane (1660-1753), der König Georg II. seine Sammlung von 71 000 hauptsächlich naturwissenschaftlchen Objekten gegen eine Summe von 20 000 Pfund überließ. 1759 wurde die Sammlung zu ersten Mal an demselben Platz zugänglich, an dem später das heutige Gebäude des Britischen Museums entstand. (Foto: dpa)
Blick aus der "Vogelperspektive" auf den weltberühmten Leseraum des Britischen Museums in London (Archivbild vom 01.09.1997). Am 07. Juni 2003 feiert das Museum sein 250-jähriges Bestehen. Ins Leben gerufen wurde die Institution nach dam Tod des Physikers und Naturforschers Hans Soane (1660-1753), der König Georg II. seine Sammlung von 71 000 hauptsächlich naturwissenschaftlchen Objekten gegen eine Summe von 20 000 Pfund überließ. 1759 wurde die Sammlung zu ersten Mal an demselben Platz zugänglich, an dem später das heutige Gebäude des Britischen Museums entstand. (Foto: dpa) epa

London/dpa. - Das Britische Museum, eines der größten Museen der Welt, feiert am 7. Juni sein 250-jähriges Bestehen. Schon jetzt kündigen zwei Ausstellungen, «The Museum of the Mind» und «London 1753», den großen Tag an. Die erste Schau beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Objekten und der Erinnerung, während die zweite London im Gründungsjahr des Museums beleuchtet.

Ins Leben gerufen wurde die Institution nach dem Tod des Physikers und Naturforscher Hans Soane (1660-1753), der König Georg II. seine Sammlung von 71 000 hauptsächlich naturwissenschaftlichen Objekten gegen eine Summe von 20 000 Pfund für seine Erben überließ. Der König war zunächst wenig interessiert, aber das Parlament votierte für die Annahme der Schenkung. Zum ersten Mal öffentlich zugänglich wurde die Sammlung 1759 - schon an demselben Platz, an dem später das heutige Gebäude des Britischen Museums mit seinem wuchtigen klassizistischen Säuleneingang entstand. Mit Ausnahme der Weltkriegsjahre 1940 bis 1945 war das Museum seither immer geöffnet.

1772 erfolgten erste Ankäufe, und von da an ist die Geschichte des Museums vor allem eine Geschichte seiner Expansion. 1852 wurde die erste Bauphase des heutigen Museumsbaus nach Plänen von Sir Robert Smirke abgeschlossen. In dieser Zeit beteiligte sich das Britische Museum auch an großen Ausgrabungsprojekten. In den 1880er Jahren wurden große Teile der Sammlung in den Stadtteil South Kensington ausgelagert: Sie bildeten später das heutige Natural History Museum. Zu den bedeutenden «Auslagerungen» gehörte auch die Bibliothek, die heute als British Library neben dem Bahnhof King's Cross untergebracht ist. Die Bestände des Britischen Museums umfassen heute insgesamt rund sieben Millionen Objekte. Im Jahre 2000 wurde der Innenhof mit einer spektakulären Glaskuppel des Star-Architekten Norman Foster überdeckt.

Sein 250-jähriges Bestehen feiert das Museum am 7. Juni mit Lesungen, Tanz und Performances im ganzen Gebäude. Der Eintritt wird wie immer frei sein - obwohl die hochverschuldete Institution mit großen Finanzproblemen kämpft. Im Vorfeld des großen Geburtstagsfests für das Flaggschiff unter den englischen Museen wird von diesem Millionen-Defizit aber kaum gesprochen.

Ein anderes Problem sind die zunehmend schärferen Aufforderungen vor allem aus Griechenland und Ägypten, einige der größten Schätze an die Herkunftsländer zurückzugeben. So will die griechische Regierung bis zu den Olympischen Spielen im nächsten Jahr die Parthenon- Skulpturen der Athener Akropolis zurückhaben. Diese so genannten Elgin Marbles sind eine der Hauptattraktionen des Museums. Die Marmor-Skulpturen waren zwischen 1803 und 1812 von dem englischen Grafen Thomas Elgin aus Athen nach London gebracht und 1816 vom britischen Staat gekauft worden. Der derzeitige Direktor Neil MacGregor hat ihre Rückgabe ausgeschlossen. Begründung: Das Museum sei 1753 als ein «Museum für die Welt» gegründet worden. Es sei nicht nur eine Kulturstätte für die Briten, «sondern für alle Nationen» und damit auch für die Griechen.