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Hugo Egon Balder Hugo Egon Balder: Kalauer sind sein Beruf

Von Maryam Schumacher 21.03.2010, 09:21
Hugo Egon Balder (M) und seine Mädchen aus der RTL-Show "Tutti Frutti"-Mädchen. Balder liebt Kalauer. Am Montag (22.03.2010) feiert Balder seinen 60. Geburtstag. (FOTO: DPA)
Hugo Egon Balder (M) und seine Mädchen aus der RTL-Show "Tutti Frutti"-Mädchen. Balder liebt Kalauer. Am Montag (22.03.2010) feiert Balder seinen 60. Geburtstag. (FOTO: DPA) dpa

KÖLN/DPA. - Hugo Egon Balder liebt Kalauer. Auf die Frage, ob esnicht langsam Zeit für ihn wird, dem Fernsehen adé zu sagen,antwortet er: «Die Sache mit dem Alter bei mir ist, dass ich michnicht wie 60 fühle.» Sondern? «Wie 59.» Haha.

Sein Geburtstag ist am Montag. Gut, wie 60 sieht er vielleichtwirklich nicht aus, jedenfalls ist die Aufmachung nichtaltersgerecht. Mit schwarzer Bomberjacke und blaugetönterSonnenbrille sitzt er betont lässig da, und redet mit Keksen im Mundüber seine Kalauer. «Ich verstelle mich nicht. Ich bin privat genausowie im Fernsehen.» Und Witze sind eben seine große Leidenschaft. «Ichliebe Kalauer. Wie Heinz Erhardt.»

Nein, dass seine Witze wesentlich schlechter sind als die vonHeinz Erhardt, hat ihm bisher noch niemand gesagt. Höchstens, dass ersie schon 600 Mal erzählt hat. Immerhin: Balder kann einstecken. Mankann ihm ruhig sagen, dass man seine Art von Humor nicht mag - erreagiert nicht beleidigt. «Das interessiert mich nicht», sagt erhöchstens.

Es macht ihm auch nichts aus, noch immer auf seine «Tutti-Frutti»-Show aus den Anfangstagen von RTL angesprochen zu werden: «Da steheich zu. Das war ein großer Spaß.» Seine Philosophie lautet einfach:«Flops sind die Regel. Wenn man dann irgendetwas macht, was gutläuft, dann ist es umso besser.»

Dabei hat Balder durchaus mal was Seriöses gemacht. Vor seinerFernsehkarriere war er Schauspieler am Berliner Schillertheater. Aberer empfand es als Last, täglich erscheinen zu müssen, um zu erfahren,wie der Spielplan aussah. «Das war ein richtiges Beamtenhaus.»

Vorübergehend versuchte er sich als Kabarettist an der Seite vonHarald Schmidt am Düsseldorfer Kom(m)ödchen. Dann probierte er es mitRadio, und schließlich kam er zum Fernsehen. Da gefiel es ihm besser:Erstmal gibt es da längere Pausen, und sobald man einen gewissenBekanntheitsgrad erreicht hat, ist man als Moderator «sein eigenerHerr».

Balder will sich nicht in eine Berufssparte pferchen lassen. Ersieht sich nicht nur als Moderator, sondern auch als Musiker undProduzent. «Ich bin immer das, was ich gerade mache.» Momentan ist erModerator der Comedians in «Genial daneben», aber er bringt auch eineCD raus. Und hat er nicht neulich auch ein Buch geschrieben? Ja,genau. Und, war's ein Erfolg? «Weiß ich nicht, ist mir auch heuteegal, da ich nie nach hinten schaue.»

Balder ist dankbar für sein angenehmes Leben und nimmt den Restnicht so wichtig. Dass er für viele der Plattitüden-König ist - ihnstört's nicht. «Wir sind im Fernsehen doch alle nur Dienstleister»,meint er. «Man darf das nicht so ernst nehmen.» Ein Fehler imFernsehen sei zum Glück lange nicht so schlimm wie bei einem Pilotenoder Arzt. Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Ans Aufhörendenkt er vorläufig nicht. «So lange bei McDonald's noch die 16-Jährigen mit mir ein Foto machen wollen, geht es noch.»

Die Moderatoren Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder. Balder liebt Kalauer. Am Montag feiert Balder seinen 60. Geburtstag. (FOTO: DPA)
Die Moderatoren Hella von Sinnen und Hugo Egon Balder. Balder liebt Kalauer. Am Montag feiert Balder seinen 60. Geburtstag. (FOTO: DPA)
dpa