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Heinz-Galinski-Preis Heinz-Galinski-Preis: Auszeichnung für Biermann und Lustiger

14.01.2002, 15:59
Die Archivbild-Kombo zeigt den Schriftsteller
Die Archivbild-Kombo zeigt den Schriftsteller dpa

Berlin/dpa. - Auch hätten beide mit der Transkription und Übersetzung vonJitzchak Katzenelsons jiddischem Poem «Dos lied vom ojsgehargetnjiddischn volk» ins Deutsche dazu beigetragen, dieses Werk einembreiteren Publikum bekannt zu machen.

Die Festansprachen halten der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen, derVorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Alexander Brenner, undder Stiftungsvorsitzende Artur Süsskind. Als einer der Gäste wirdauch der Erzbischof von Paris, Jean Marie Kardinal Lustiger, einVerwandter von Arno Lustiger, erwartet. Die Auszeichnung ist fürjeden der Preisträger mit mit jeweils 6500 Euro (12 712 Mark)dotiert.

Der heute in Hamburg lebende Biermann, der im vergangenen Novemberseinen 65. Geburtstag und den 25. Jahrestag seiner Ausweisung aus derDDR beging, hatte in den 90er Jahren zwei Jahre lang an derNachdichtung des jiddischen Poems gearbeitet, dem «Großen Gesang vomausgerotteten Jüdischen Volk» von dem polnischen Juden JitzchakKatzenelson. Lustiger erarbeitete die phonetische Transkription ausdem Jiddischen.

Der 1924 in Bedzin in Polnisch-Oberschlesien geborene Lustiger istMitbegründer der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main. Seit vielenJahren schreibt und forscht Lustiger unter anderem zu Themen derGeschichte der Frankfurter Juden, der deutsch-jüdischen Geschichte,des jüdischen Widerstandes und zur Geschichte der jüdischenArbeiterbewegung. Er ist Herausgeber des Schwarzbuchs von IljaEhrenburg und Wassili Grossmann über den Genozid an den sowjetischenJuden (1994/96). Zuletzt veröffentlichte er «Stalin und die Juden -Die tragische Geschichte des Jüdischen Antifaschisten Komitees undder sowjetischen Juden».

Die nach dem früheren Vorsitzenden des Zentralrates der Juden inDeutschland benannte Heinz-Galinski-Stiftung wurde 1987 von derJüdischen Gemeinde zu Berlin ins Leben gerufen. Die Stiftung hat sichdie Förderung der Religion, Toleranz und Völkerverständigung zurAufgabe gemacht. Frühere Preisträger waren unter anderem SiegfriedLenz, Ralph Giordano, Hans-Jochen Vogel, Lea Rosh, Dietmar Schönherr,Rabbiner Israel Singer und Altbundespräsident Richard von Weizsäcker.