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Grisebach-Auktion Grisebach-Auktion: Mit 15 Millionen Mark unter den Erwartungen

02.12.2001, 17:40

Berlin/dpa. - Diesmal wurden Kunstwerke in Höhe von rund 15 Millionen Markersteigert. Das sind etwa fünf Millionen Mark weniger als erwartet.Noch bei der letzten Frühjahrs-Auktion konnten 21 Millionen Markerzielt werden.

Das Hofer-Bild «Portrait von Cornelia» im Miniformat entstand 1936und zeigt das Gesicht einer jungen Frau mit einem turbanartig um denKopf geschlungenen Tuch - ein für Hofer typisches Element. Das Werkging an einen Sammler im Ausland. Es erzielte knapp das Vierfache desSchätzwertes.

Weitere Höchstpreise wurden für Alexej von Jawlenskys «Haus mitPalme II» (400 000 Mark) und Lovis Corinths «Fräulein Heck» (293 000Mark) gezahlt. Gleichzeitig musste die Villa Grisebach Rückgängebesonders hoch dotierter Objekte hinnehmen, darunter von Corinth(«Schloßpark») und Otto Dix («Waldrand mit Buche») mit Schätzpreisenvon bis zu 800 000 Mark.

Nach den Terroranschlägen vom 11. September «müssen alle kürzertreten», ob Fluggesellschaften, der Tourismus oder der Kunsthandel,sagte der Mitinhaber des Auktionshauses, Bernd Schultz, der dpa. BeiBesitzern von Kunstwerken sei nach dem 11. September auch eine«Ängstlichkeit» spürbar, kostbare Dinge wegzugeben. Nachdem bei denletzten Auktionen höchste Umsätze erzielt wurden, sei man jetztwieder auf dem Stand von 1999.

Bei der dreitägigen Versteigerung waren mehr als 1600 Kunstwerkeim Angebot. Bei einer zum 300. Preußen-Jubiläum 2001 extraveranstalteten «Preußen-Versteigerung» sicherten sich eine Reihe vonMuseen und staatlichen Einrichtungen Exponate. Allein die StiftungPreußische Schlösser und Gärten erwarb 30 Objekte, darunterBühnenbildentwürfe von Karl Friedrich Schinkel und Schmuckstücke aus«Berliner Eisen» von Anfang des 19. Jahrhunderts. Das GeheimeStaatsarchiv in Berlin erwarb eine Kabinettsakte Friedrich des Großenvon 1763 für 173 000 Mark.

Zu den im harten Bietergefecht erkämpften Raritäten gehörte einesilberne Tischglocke Friedrichs des Großen, die sich ein Preußen-Fan69 000 Mark kosten ließ. Ein bisher nicht bekanntes Gemälde DanielChodowieckis mit einer Berliner «Familienszene» ging für 256 000 Markan den Freundeskreis eines deutschen Museums. (Sämtliche Preise mitAufgeld).