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"Grease"-Musical in Weißenfels "Grease"-Musical in Weißenfels: Danny Zuko trifft Sandy in Weißenfels

Von andreas montag 23.01.2015, 19:09
Lebensfreude, Leidenschaft - alles passt in Weißenfels.
Lebensfreude, Leidenschaft - alles passt in Weißenfels. peter lisker Lizenz

weissenfels - Von wegen lethargische Jugend, die keinen Plan hat und dem Herrgott die Tage stiehlt! In Weißenfels ist es jedenfalls anders, ganz anders. Dort bebt das ehrwürdige Goethe-Gymnasium förmlich, es summt und swingt auf dem Schulhof und in den Fluren. Kein Zweifel: Das Musical-Fieber hat die ganze Schule erwischt, Schüler, Lehrer, Eltern. Am Freitag hat es die Premiere der Liebesgeschichte um den Macho Danny Zuko und das schöne, kluge Mädchen Sandy Dumbrowski gegeben.

Ansteckende Vorfreude herrscht schon seit Wochen unter den jungen Akteuren und ihrem Publikum, aufgeregt rote Wangen selbst bei den Mädchen, die Karten abreißen und an der improvisierten Bar vor der Aula Saft und Sekt verkaufen. „Grease“ soll es diesmal geben. Und es muss gut werden, dafür drücken alle die Daumen. Eine Stimmung, der man sich nicht entziehen kann. Und auch nicht will.

Das hat es früher nicht gegeben, sagen Ältere gern, wenn sie meinen, den Jungen etwas vorrechnen zu müssen. Aber der öde Spruch mag einmal auch etwas Positives transportieren, beschreibt er wie in diesem Fall das Staunen über derart viel Lebensfreude, Kreativität, Können und Mut. Es ist ja nicht eben leicht, einen Welterfolg wie „Grease“ von Jim Jacobs und Warren Casey mit Schülern zu spielen: Jeder hat die Lieder des Musicals im Ohr, die durch den Film mit John Travolta und Olivia Newton-John zu Hits geworden sind.

Sponsoren halfen beim Kauf der Rechte

Um so großartiger ist es, was den jungen Frauen und Männern unter der musikalischen Leitung ihrer Lehrerin Edwina Teichert und in der Regie von deren Kollegin Felicitas Jordan gelingt. Nicht zum ersten Mal übrigens, schon seit mehr als 20 Jahren gibt es die Musical-Tradition an der Weißenfelser „Penne“. Edwina Teichert hat den Stein seinerzeit losgetreten, alle haben Gefallen daran gefunden. Und auch Goethe würde wohl keinen Anstoß an einem ordentlichen Schuss Sinnlichkeit in dem nach ihm benannten Hause nehmen.

Für „Grease“ mussten die Weißenfelser allerdings richtig große Räder drehen, schließlich darf man einen solchen Gassenhauer nicht aufführen, ohne auch die Rechte dafür erworben zu haben. Dafür haben sie ein stattliches Sümmchen gebraucht, aber zum Glück haben die Musical-Macher nicht nur viele Fans, sondern auch Sponsoren zum Beispiel aus der regionalen Bankenwirtschaft an der Seite. Die lassen sich „Grease“ mit zahlreichen, längst ausverkauften Vorstellungen gern etwas kosten.

Zu Recht. Denn das, was die rund 25 jungen Leute auf der Bühne leisten, unterstützt von einer Liveband ortsansässiger Musiker, ist wirklich hinreißend. Natürlich können sie nicht mit Broadway-Größen konkurrieren - bis auf einen, allerdings sehr wesentlichen Punkt: Hier sind alle mit ganzem Herzen dabei, sie singen und tanzen, als wäre es wahrhaftig New York, nicht Weißenfels. Wie sich der Chor findet und wieder in Gruppen auflöst begeistert ebenso wie die Disziplin und Leidenschaft, mit sie alle ihren Part spielen - an der Rampe wie am Bühnenrand. Applaus für alle, gern stehend! (mz)