Geschichten vom Rand der Welt: «Das Nest» von Loisel und Tripp
Hamburg/dpa. - «Das Nest» liegt irgendwo im hintersten Winkel der kanadischen Provinz Québec. Seine Bewohner sind Waldarbeiter und Bauern, es gibt einen Pfarrer und natürlich einen Krämerladen. Dessen Inhaber ist gerade gestorben, und seine Frau Marie weiß noch nicht so genau, ob und wie sie das Geschäft weiterführen soll.
«Marie» heißt der erste Teil der auf fünf Bände angelegten Serie «Das Nest» der beiden Wahl-Kanadier Regis Loisel und Jean-Louis Tripp. Äußerlich passiert nicht viel in dem kleinen Dorf: Im ersten Teil kommt Marie nach ihrer Trauer langsam wieder zu sich, im Folgeband «Serge» taucht ein Fremder auf, in den sie sich vorsichtig verliebt. Vielleicht werden sie zusammen ein Restaurant aus dem Krämerladen machen? Mit ihrem langsamen Erzählstil und den ins kleinste Detail an Emotionen und Witz reichen Zeichnungen heben sich die Macher dieser Comic-Reihe wohltuend ab vom Action-Einerlei des Genres.
Die in den 20er Jahren spielende Geschichte lebt von ihren liebevoll gezeichneten Charakteren und den auch durch die Farbigkeit der Bilder wechselnden Stimmungen. Der erste Band ist im Herbst angesiedelt, der zweite im Winter. Wir warten nun ungeduldig auf den Frühling.
Regis Loisel/Jean-Louis Tripp
Marie
Carlsen Comics, Hamburg
80 S., Euro 18,00
ISBN 978-3-5517-6051-7
Serge
80 S., Euro 18,00
ISBN 978-3-5517-6052-4