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Gert Hof Gert Hof: Der Herr über Licht und Klang ist tot

25.01.2012, 13:58

Berlin/dpa/MZ. - Der Lichtkünstler Gert Hof ist am Dienstag im Alter von 60 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie gestorben. Dies teilte seine Sprecherin am Mittwoch in Berlin mitteilte. Hof führte im Theater und bei Opern Regie, choreografierte Modeschauen und entwarf Bühneninszenierungen für Bands wie Rammstein.

Bilder seines Silvester-Feuerwerks am Brandenburger Tor gingen um die Welt. Die Liste seiner Arbeiten reichte vom Roten Platz in Moskau über die Akropolis in Griechenland bis zur inszenierten Taufe des Kreuzfahrtschiffs Aida. Auch in Sachsen-Anhalt hinterließ Hof Spuren: So illuminierte er zum Magdeburger Stadtjubiläum den Domplatz und sorgte bei der Eröffnung der Baggerstadt Ferropolis im Expo-Jahr 2000 für eine gigantische Lichtshow zur Musik von Mikis Theodorakis.

Gert Hof wurde in Taucha (Sachsen) geboren und begann seine Karriere nach dem Studium der Theaterwissenschaften am Städtischen Theater in Leipzig. Seit den 70er Jahren lebte Hof in Berlin. Seine Laufbahn zu DDR-Zeiten umgab er später mit einer Legende: So erzählte er, dass er in Stasi-Haft so sehr misshandelt worden sei, dass er auf einem Auge erblindete. Journalisten der „Zeit“ konnten für diese Aussage bei einer intensiven Recherche 2005 ebenso wenig Belege finden wie für andere Angaben aus Hofs Biografie. Tatsache ist, dass er an verschiedenen Theatern inszenierte und nach der Wende eine steile Karriere begann.

Bei seinem letzten Event im Dezember im Emirat Katar hatte Hof das königliche Amphitheater von Doha zur Eröffnung in Szene gesetzt, wie seine Sprecherin berichtete. Hof kreierte Gesamtkunstwerke aus Feuerwerk, Scheinwerfern, Laser und Musik. Herkömmliche Feuerwerke nannte er einmal „Fleurop für Arme“.Schlagzeilen gab es um Hofs Berliner Millenniums-Aktion am Silvesterabend des Jahres 1999. Damals musste seine Licht-Show wegen befürchteter Parallelen zu den propagandistischen Licht-Inszenierungen des Hitler-Architekten Albert Speer verändert werden. Hof fühlte sich missverstanden und wies den Bezug zu Speers „Lichtdom“ zurück.