"Germanys Next Topmodel" Germany's Next Topmodel: Lahme Folge mit viel Quengelei bei GNTM

Köln - In der neunten Folge von Germanys Next Topmodel standen ganz klar die pubertären Querelen der Kandidatinnen im Vordergrund. Es gab Zoff – und zwar so richtig. Im Grunde genommen ging in der Bude mal so richtig der Punk ab. Fotoshootings, Castings, Entscheidungswalk – das alles schien nebensächlich. Aber mal von vorne:
Während fünf der Mädchen – namentlich Katharina, Anuthida, Darya, Jüli und Vanessa - nach einem relativ unspektakulären Shooting in American Football-Manier mit jeder Menge Schlamm und Staub, mit Modelmama Heidi nach Auckland, Neuseeland, gurken durften, musste der Rest der Bande ein eher langweiliges Dasein in der Villa fristen. Mit Fahrradtour und Beinrasur.
In Neuseeland ging es dann um die Wurst. Zu ergattern war ein Shooting für das Remix Magazine, in kürzester Zeit und ebenso unspektakulär abgefrühstückt wie die Football-Nummer, und ein Laufsteg-Job für die neue Unterwäsche-Kollektion von Miss Heidi Klum herself. Dazwischen a whole lot of action – mit einem Sprung aus schwindelerregender Höhe, Helikopterflug und Seilbahnfahrt.
Der Spruch des Abends
Wir stellen uns folgendes vor: Drei Möchtegern-Models pausieren während des American Football-Shootings und hängen ein bisschen mit den Profi-Spielern ab, die den Mädels an die Seite gestellt wurden. Er: Typ Schrank, drei Köpfe größer. Sara: „Der hat größere Brüste als ich“. Er: „Worüber redet ihr? Darya: „Über deine Brüste“. Kein Brüller, nur die Essenz einer außerordentlich lahmen und wenig unterhaltsamen Folge.
Das Must-Have des Abends
Mit nichts weniger als einem Sprinter, Marke „Den-leih-ich-mir-für-den-nächsten-Umzug“, schwarz lackiert, wurden die Neuseeland-Ladys zum Flughafen kutschiert. Darin: Luxusausstattung wie in einer Promi-Limousine. Kann man machen, geht zur Not auch ohne Fenster. Hauptsache die Bar ist mit betont alkoholfreiem Sekt ausgestattet.
Die ultimative Weisheit und der größte Fremdschäm-Moment (in dieser Folge nicht auseinanderzuhalten)
Wenn einer verstanden hat, was so ein Modelleben mit sich bringt, dann sind es die Kandidatinnen von GNTM. Wer hätte das gedacht? Wie sehr die Knalltüten das verinnerlicht haben, sollen folgende Beispiele verdeutlichen – in unkommentierter Rohfassung.
Darya gehört zu den fünf Kandidatinnen, die nach Neuseeland dürfen: „Ich freue mich gar nicht auf den langen Flug. Ich bin doch gerade erst nach LA geflogen.“
Katharina beim Casting für das Remix Magazine in Neuseeland: „Was wollen die denn jetzt für Posen sehen?“
Zudem ereigneten sich folgende Situationen: Vanessa vergisst ihr Model-Buch, Jüli ihre Setcard. Eine trotzige Vanessa backstage:„Warum wollen die auch die Bücher sehen?“ Ja, warum wohl? Satz mit X, war wohl nix.
Aufsteigerinnen der Woche
Darya und Anuthida. Denn die beiden haben so mir nichts dir nichts gleich beide Jobs in Neuseeland abgesahnt. Und laut Modelmami Klum 'ne bombastische Figur in ihrer Unterwäsche hingelegt. Recht hat sie.
Das beinahe größte Drama
Das beinahe größte Drama wurde in der neunten Folge zum absoluten Drama. Ohne Opfer- und Täterrollen benennen zu wollen – wer tatsächlich die Wahrheit sagt, lässt sich bei einer mittelgroßen Gruppe von gefühlt zehn- bis 20-jährigen Mädchen nun mal kaum feststellen – könnte die Thematik in etwa wie folgt zusammengefasst werden: Alle finden Varisa doof. Warum? Weil sie lügt, beleidigt, von „aggressiven Anfällen“ heimgesucht wird, „Mobbingattacken“ verübt und ihr ab und zu auch mal die Hand ausrutscht. Und von wem haben das die Beauty-Queens? Von Laura („Varisa macht uns alle fertig. Die spielt mit unserer Psyche. Sie sagt, wir alle seien Schlampen, die geschlagen gehören"). Und die will ob dieser Begebenheiten sogar zwischenzeitlich die Show verlassen – unter Tränen. Varisa streitet alles ab, es folgen Videobotschaften, emotionale Telefonate und jede Menge Anschuldigungen. Bis das Zinnober im …
… absoluten Tiefpunkt endet
Der Entscheidungswalk wird per Monitor live in den Backstage-Bereich übergetragen (selbstverständlich NUR! damit alle, alle am Ende bewerten können. Das Kollektiv darf eines der Mädchen mit einer Wild-Card in die nächste Runde schicken). Die Crux bekommt Varisa zu spüren. Die darf sich nämlich vor den Augen aller die Videobotschaft anschauen, in der sich ein Teil der Mädchen über sie das Maul zerreißt. Das finden besagte Mädels dann plötzlich gar nicht mehr so nett. Was für ein Kinderkram ….
Die größte Verliererin
Ganz klar: Varisa. Erst die ganzen Zickereien und dann fliegt sie, gemeinsam mit Sandy, auch noch raus. Aber: Mit ihren 16 Jahren versprühte sie noch den größten Funken Reife. Sie ließ sich auf das ganze Tamm-Tamm mal so gar nicht ein. Gut so. Es geht ja auch um was anderes, nicht wahr? Das könnten sich die Macher der Show auch mal wieder zu Herzen nehmen.
Fazit
Eine der lahmsten Folgen der Staffel wurde mit zu viel Quengelei aufgeblasen. Bitte nicht nochmal.