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"Germany's Next Topmodel"  "Germany's Next Topmodel" : Heiratsantrag bei der "Boys Edition"

Von Jenny Filon 06.03.2014, 22:29
Die Kandidatinnen bei „Germany's Next Topmodel“
Die Kandidatinnen bei „Germany's Next Topmodel“ © ProSieben/ Oliver S. Lizenz

Köln - In der fünften Folge von „Germany's Next Topmodel“ trafen die 16 verbliebenen Mädchen auf eine Schar männlicher Models. Und wie schon in den vergangenen Staffeln, gab es auch in dieser „Boys Edition“ wieder ein hohes Fremdscham-Potenzial. Beim Einmarsch der Jungs in die Villa, fiel zunächst dieser Satz: „Was kommt da?“ „Fleisch“ (Sender unbekannt)

Wahre Worte. Oder wie Wolfgang Joop befand: „Die Mädchen sind seit Wochen ausgehungert. Jetzt machen wir den Käfig auf.“ Und dem war dann auch so. Wo unkontrolliertes Östrogen auf geballtes Testosteron traf, wurde gekreischt und gehüpft, und wieder gekreischt und gehüpft. Und täglich grüßt ….

Drei der männlichen Models wurden schließlich in einem etwas überflüssigen Auswahlverfahren, in dem sich die „Boys“ im Tanzen, Liegestütz machen (mit Aminata als „Gewicht“) und Posieren beweisen durften, ausgewählt, die „Mädchen“ die Folge über zu begleiten. Für das aufgeschreckte Kollektiv wieder ein Grund völlig auszuflippen. Schließlich gibt es da ja die Sache mit dem Küssen. Jedes Jahr das gleiche Zinnober. Nein, Küssen kommt natürlich gar nicht in die Tüte. Was für ein Drama. Tun wir‘s, oder tun wir‘s nicht? Beim Bikini-Shooting am Strand haben sie dann fast alle geknutscht. Da wurden „Hälse geleckt“, wie bei Aminata, Lippen befeuchtet und Genitalien zurecht gerückt. Model Dusty schien seine Hand fast kontinuierlich in seiner, viel zu engen, Badehose gehabt zu haben.

Spruch des Abends

Die Power der Pubertät, die in dieser Folge mehr als deutlich wurde, gepaart mit dem wachsenden Selbstbewusstsein der Damen, war ein Garant für allerlei Auswüchse. So wünschte sich Anna schon vor dem Auftritt anstelle eines wilden Tieres, „lieber einen wilden Mann“. Ob sie den bekam, lassen wir mal dahin gestellt. Für Wolfganbg Joop waren die drei Auserwählten jedenfalls richtige Männer - oder in seinen Worten „kräftige Butterstullen“. 

Moment des Abends

Der Moment des Abends dürfte sicherlich der Hochzeitsantrag für Nancy gewesen sein. Schon in der vorherigen Folge hatte Heidi Klum der blonden Sächsin, die die Show eigentlich schon verlassen wollte, vorgeschlagen, ihren Freund plus Sohn einfliegen zu lassen. Das wurde dann auch just in die Tat umgesetzt. Nicht ohne Hintergedanken, wie es schien. Doch, das darf festgehalten werden, der Quotenantrag im Brautkleid in der Kirche, mit Söhnchen an der Hand, war, ob gewollt oder gestellt, ein Moment fürs Herz.

Jury im Brennpunkt

Die ganze Knutscherei im ersten Drittel der Sendung führte natürlich doch zu einigen Tränen in der Modelvilla. Beistand gab es in diesem Moment von „Wolle“, der sich ob der ganzen Heulerei an seine Enkelkinder erinnert fühlte. Und gleich eine kleine Geschichte parat hatte: Das Märchen der Meerjungfrau. Schluchz.

Feingefühl hat er ja der „Wolle“, Rhythmusgefühl hat er keins. Denn als Heidi Klum und Thomas Hayo beim Entscheidungswalk, der von Gospelsängern musikalisch  untermalt wurde, begeistert mitgrooven, klatscht Joop völlig aus dem Takt mit. Doch weil er drüber lachen kann, nehmen wir es ihm nicht übel. Er fällt damit einfach in die Schublade der „Bewegungsgünther“, die Heidi Klum schon vor Jahren öffnete.

Peinlichkeit des Abends

Neben dem ganzen pubertären Mädchen/Jungen-Gehabe, dem durchweg eine gewisse Peinlichkeit inne wohnte, gewinnt Lisa die Krone der Fremdscham. Zur Situation: Es soll eine Werbespot gedreht werden. Inhalt: Sie bleibt mit dem Auto liegen, er kommt zur Hilfe – natürlich im gesponserten Opel. Wie die Geschichte umgesetzt wird, bleibt jeder Teilnehmerin selbst überlassen.

Lisa gab schon vorab zu erkennen, dass sie all ihre Ideen zu dem Thema überhaupt nicht ordnen könne. Was ihre anschließende Show durchaus erklären dürfte. Die Zusammenfassung: Lisa fuhr zunächst ein stehendes Auto, warf dann mit „Fuck“ und „Shit“ um sich und kletterte anschließend auf‘s Autodach, wo sie mit den Worten „Die Sonne ist so stark, Baby“ beherzt einen Schluck aus einer Dose Soda trank und rülpste. Ihrem Gegenspieler schrieb sie dann spontan die Rolle des Diebes zu, der ihr doch bitte ihr Geld wiedergeben solle. Sie schrie, sie stolperte vor sich her und schlug mit einem ihrer Highheels um sich. Was da passierte, hätte Wolfgang Joop (unter Tränen) nicht treffender formulieren können: „So viel unfreiwillige Komik habe ich selten gesehen. Die ungekürzte Fassung wünsche ich mir zu Weihnachten – und Ostern.“ Dass die Jury ihren Auftritt zwar sehr amüsant, aber mitnichten gut fand, hat Lisa leider nicht verstanden. Irgendwas mit „gut“ und irgendwas mit „schlecht“ habe man ihr gesagt. Nun denn. Egal was es war, es war wahnsinnig lustig. Für alle Beteiligten.

Auf- und Absteigerin

Raus ist Antonia. Warum? Man weiß es nicht. Lisa ist jedenfalls weiterhin dabei. Und schürt die Hoffnung auf ein wenig mehr Slapstick. Der Sendung würde es jedenfalls gut tun.