Geheimnisvoll: «Tintenherz» am Hamburger Schauspielhaus
Hamburg/dpa. - Cornelia Funkes Bestseller «Tintenherz» begeistert nicht nur als Buch, sondern gewinnt auch als Theaterstück immer mehr Fans. Mit viel Beifall haben die jungen Zuschauer im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg die Premiere der fantasievollen Aufführung gefeiert.
Schon zwischen den einzelnen Szenen erntete die anderthalbstündige Inszenierung von Regisseur Markus Bothe kräftigen Applaus - vor allem von den Kindern, aber auch den Älteren im Saal. Das Familienstück, das seine Uraufführung vor zwei Jahren am Schauspielhaus Hannover erlebte, entstand nach Funkes international erfolgreichem Fantasy-Roman.
Auf mehr als 500 Seiten erzählt «Tintenherz» vom Mädchen Meggie, das allein mit seinem Vater, dem Buchbinder Mo, auf einem alten Hof lebt. In einer stürmischen Nacht taucht eine mysteriöse Gestalt namens Staubfinger bei ihnen auf und warnt sie vor dem ungeheuerlichen Capricorn. Dieser hat es auf ein Buch abgesehen, das Mo besitzt: «Tintenherz». Schnell reisen Meggie und ihr Vater zu Tante Elinor, in deren kostbarer Bibliothek Mo das begehrte Exemplar verstecken will. Eine abenteuerliche Geschichte nimmt ihren Lauf, in der Gestalten aus Büchern lebendig werden - allerdings muss dafür jedes Mal eine Person aus der realen Welt in das Buch entschwinden.
Mit viel Humor setzte Bothe die Geschichte in Szene, er sorgte aber auch immer wieder für spannende Momente. So jagten Capricorns Erscheinen und seine verzerrte Stimme so manchem der jüngsten Besucher ein wenig Angst ein. Umso befreiter dann das Auflachen, wenn etwa Tante Elinor in ihrer burschikosen Art den Kampf gegen den Bösewicht aufnahm oder dessen Getreue zu Herbert Grönemeyers abgewandeltem Lied «Männer» ein kräftiges «Bücher» hinschmetterten. Am Ende belohnten die Zuschauer die Darsteller um Meggie, Mo und Capricorn mit lang anhaltendem Beifall - ihr absoluter Liebling dabei war Tante Elinor.