Gedenkkonzerte statt Michael-Jackson-Auftritte?
London/dpa. - Mehrere Künstleragenturen haben demnach entsprechende Anfragen bekommen, darunter für Jacksons Schwester Janet sowie für Justin Timberlake, Beyoncé, Stevie Wonder und Diana Ross. Die Live- Show könnte den US-Veranstalter vor einem Finanzfiasko bewahren, nachem die 46 Auftritte des «King of Pop» nicht mehr stattfinden können. Die Gedenkkonzerte würden wegen der Vorbereitungen frühestens im Herbst stattfinden. «Wir kommentieren diese Geschichte zurzeit noch nicht», sagte eine Sprecherin von AEG Live am Dienstag in London.
US-Sänger Timberlake äußerte sich zurückhaltend über seinen Auftritt bei solch einer Show. «Wenn irgendetwas unaufrichtig daran sein sollte, wäre das nicht gut», sagte Timberlake dem «Evening Standard» am Dienstag. «Ich habe Verständnis dafür, dass man jemandem, der so einflussreich für jeden Künstler unserer Generation ist, gedenken muss. Es müsste aber angemessen gemacht werden.»
Der Veranstalter AEG Live hat unterdessen die volle Erstattung der Eintrittspreise für die Jackson-Konzerte versprochen. Fans sollten außerdem die Möglichkeit erhalten, ihre Tickets als Andenken zu erhalten und im Gegenzug auf die Erstattung zu verzichten, teilte der US-Konzern am Dienstag mit. Die bereits bezahlten Tickets werden den Fans meist erst kurz vor dem gebuchten Konzert zugeschickt. Da Jackson «zu Lebzeiten seine Fans liebte, obliegt es uns, sie mit derselben Ehrfurcht und Achtung nach seinem Tod zu behandeln», sagte AEG-Live-Boss Randy Phillips. Die Karteninhaber sollten am Mittwoch auf der Internetseite www.michaeljacksonlive.com weitere Informationen erhalten.
Phillips äußerte sich nicht über den finanziellen Schaden, den der Ausfall für die Unternehmensgruppe bedeutet, die auch die Arena O2 World in Berlin besitzt. Der Verlust durch den Einnahmeausfall mit Karten, Fanartikeln, Werbung und anderer Exklusivvermarktung wird auf einen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt.
Insgesamt wurden 800 000 reguläre Eintrittskarten verkauft. Etliche Fans hatten sich Tickets über Internetauktionen von Privatanbietern und Zwischenhändlern besorgt. Sie erhalten nur dann den regulären Kartenpreis zurück, wenn sie Ticket und Kaufbeleg vorweisen können. Weitere 200 000 VIP-Tickets und Reisebuchungen hatten andere Dienstleister angeboten.
Der US-Konzertveranstalter hatte mit 46 Konzerten die Comeback-Tournee «This Is It!» des «King of Pop» in der Londoner O2-Arena angekündigt und die Option auf eine Welttournee offengehalten. Eine Klärung über die Bedingungen für die Ticketerstattung nach dem Tod des Popstars am vergangenen Donnerstag wurde mehrfach verschoben.