Theaterpremiere Frauenpower und nackte Männer: „Maria Stuart“ überzeugt
Für eine „Maria Stuart“ mit kraftvollen Schauspielerinnen und nackter männlicher Gewalt ist Regisseur Martin Kusej am Samstagabend vom Festspielpublikum in Salzburg gefeiert worden.

Salzburg - Für eine „Maria Stuart“ mit kraftvollen Schauspielerinnen und nackter männlicher Gewalt ist Regisseur Martin Kusej am Samstagabend vom Festspielpublikum in Salzburg gefeiert worden.
Den größten Applaus erhielt Bibiana Beglau für ihre Darstellung einer zwischen Gefühl, Macht und Machenschaften zerrissenen englischen Königin Elisabeth. In der Titelrolle überzeugte Birgit Minichmayr als schottische Königin, die um ihren Stolz und ihr Leben kämpft.
Statt eines Bühnenbildes setzte Kusej auf 30 meist nackte Komparsen, die fast die ganze Dauer des Schiller-Stücks präsent sind und so die totale männliche Dominanz der Gesellschaft aufzeigen, in der Elisabeth und Maria Stuart sich bewegen. Das Stück wurde in einer Version von weniger als drei Stunden ohne Pause gespielt. So entstand eine Szenenfolge, die sich mit einem minimalen Einsatz von theatralischen Mitteln auf das Wesentliche des Königinnen-Dramas konzentrierte.
„Maria Stuart“ war die letzte Theaterpremiere des Salzburger Festspielsommers. Trotz Corona-Pandemie gibt es dieses Jahr in Salzburg ein volles Programm mit 168 Aufführungen aus den Bereichen Oper, Schauspiel und Konzert. Die Salzburger Festspiele zählen zu den weltweit bedeutendsten Kulturfestivals.