Frankreich: Frankreich: Kunsthändler Daniel Wildenstein gestorben

Paris/dpa. - Wildenstein war von 1956 bis 1962 Direktor des MuseumsJacquemart-André in Paris. Vor einigen Jahren überließ er dieFührung des Familienimperiums seinen beiden Söhnen Guy und Alec. DerGroßvater Daniels, Nathan, gründete im Elsass 1870 die Dynastie undseine Sammlung mit Gemälden von Watteau und Fragonard. Der VaterDaniels, Georges, erweiterte die Sammlung um Gemälde von Dali, MaxErnst und Picasso. Daniel Wildenstein, am 11. September 1917 inVerrieres-le-Buisson bei Paris geboren, erwarb nach dem ZweitenWeltkrieg auch bedeutende Kunstwerke in Deutschland, die er nachAmerika verkaufte.

Als Pferdeliebhaber gehörte Wildenstein zu den größtenRennstallbesitzern Frankreichs, dessen Pferde zwischen 1973 und 1991sechs Mal die höchsten Gewinnsummen des Jahres errangen. Die Familiegeriet wiederholt in die Schlagzeilen. In den 70er Jahren warf dasfranzösische Finanzministerium Daniel WildensteinSteuerhinterziehung in Millionenhöhe vor. 1995 behauptete einamerikanischer Historiker, Georges Wildenstein habe zur Rettungseiner Sammlung mit den nationalsozialistischen Besatzern inFrankreich kollaboriert.