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Frankfurt/Oder Frankfurt/Oder: Marienkirchen-Fenster haben 430 Löcher

11.04.2003, 15:14
Marienkirche in Frankfurt/Oder (Foto: dpa)
Marienkirche in Frankfurt/Oder (Foto: dpa) dpa

Frankfurt (Oder)/dpa. - Erstmals haben internationale Experten die Schäden der nach Frankfurt (Oder) zurückgekehrten Fenster der Marienkirche begutachtet. An den mittelalterlichen Fenstern fehlten an etwa 430 Stellen Stücke der Glasmalerei, berichtete das Restauratoren-Team am Freitag. Die so genannten «Fehlstellen» seien zwischen einem und zwanzig Zentimetern groß. Die drei wertvollen Fenster des Hauptchors wiesen zum Teil ungewöhnliche Schäden auf. Zum Glück sei jedoch nichts übermalt, sagte Restauratorin Gerlinde Möhrle.

Belgische Spezialisten sowie Experten vom Kölner Dom und der Kathedrale im englischen Canterbury hatten in einem zweitägigen Workshop sämtliche Schäden an den um 1360 entstandenen Fenstern untersucht, um über die Art der Restaurierung zu beraten. Ein Konzept dafür soll bis zum Spätsommer erstellt werden. Frühestens dann ist laut Möhrle klar, bis wann die Fenster wieder hergerichtet werden können.

Die 1945 als «Beutekunst» in die Sowjetunion abtransportierten Fenster waren im vergangenen Jahr nach langen Verhandlungen an die Oder zurückgekehrt. Die Gesamtkosten für die Restaurierung werden auf 2,5 Millionen Euro geschätzt, die zum großen Teil durch Spenden und Fördermittel zusammenkommen sollen. Die auch «Bilderbibel» genannten Fenster zeigen unter anderem die Schöpfungsgeschichte sowie Szenen aus dem Leben Christi. Vier der Fenster sind zur Zeit in der Marienkirche ausgestellt.