Florian David Fitz schreibt auch Drehbücher
Neu-Ulm/dpa. - «Ich war einfach arbeitslos», sagte der gebürtige Münchner Florian David Fitz (35) pragmatisch und mit einem Augenzwinkern auf die Frage, warum er das Drehbuch zum Kinofilm «Vincent will Meer» (ab 22. April in den Kinos) geschrieben hat.
Der Star aus der deutschen Arztserie «Doctor's Diary» sprach bei seinem ersten Stopp auf der bundesweiten Promotionstour für den Film in Neu- Ulm (Bayern) mit der Nachrichtenagentur dpa über die Tücken, Drehbuchautor und gleichzeitig Hauptdarsteller in einem Film zu sein.
Den Text müsste er dann doch auswendig wissen, wenn er ihn geschrieben hat? «Nein, da war ich etwas lax mit dem Text, weil ich dachte ich kann den sowieso; das hat sich allerdings als Fehler erwiesen», meint der Schauspieler. Sein Debüt als Drehbuch-Autor ist zudem auch noch anspruchsvoll.
Fitz spielt die Rolle des trotzig-tapsigen Vincent, der nach dem Tod seiner Mutter von seinem leistungs- und karrieregetriebenen Vater (Heino Ferch) in eine Klinik verfrachtet wird, damit er seine neurologische Krankheit (Tourette-Syndrom) in den Griff bekommt. Aus der Klinik flüchtet Vincent mit der magersüchtigen Marie (Karoline Herfurth) und dem zwangsneurotischer Alexander (Johannes Allmayer).
Das humorvolle Raod-Movie ist ein gefühlvolles, witzig- melancholisches Werk des Multitalents. Und warum gerade das Tourette- Syndrom als Thema? «Mein Schauspiellehrer in Boston hatte das Tourette-Syndrom. Er erklärte schon in der ersten Stunde, dass er "Ticks" haben könnte und wir nicht erschrecken sollen; das fand ich bewundernswert und ist so bei mir hängenblieben.»
Obwohl er die meiste Zeit in Berlin lebt, gibt Fitz mit bayerischem Dialekt konfrontiert dann auch zu, dass bei ihm verbal auch ab und zu was Bayerisches Rauskommen kann. «Jo mei», solange er so großartige Geschichten auf die Leinwand bringt, «passt's scho».
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