Filmmusikbranche feiert sich: Filmmusikbranche feiert sich: Deutscher Filmmusikpreis in Halle verliehen

Halle (Saale) - Halle feiert den Klang. Im Rahmen der 12. Filmmusiktage Sachsen-Anhalts wurde am Freitagabend im Steintor-Varieté zum 6. Mal der Deutsche Filmmusikpreis in sieben Kategorien vergeben. Erstmals kürte dabei die Jury, der Christine Aufderhaar, Ingo Ludwig Frenzel, Georg Maas, Micki Meuser und Markus Steffen angehörten, einen Preisträger in der Kategorie Beste Musik im Animationsfilm.

Nominiert waren „Manou - Flieg' flink“ sowie „Latte Igel und der magische Wasserstein“. Die Musik zum Letztgenannten schrieb der hallesche Filmkomponist Andreas Hoge. Die Jury entschied sich allerdings für das Animationsabenteuer einer kleinen Schwalbe und so freuten sich Frank Schreiber, Steffen Wick und Simon Detel über die Auszeichnung. Für die Beste Musik im Film erhielt David Reichelt den Preis für „8 Tage“.

Sichtlich gerührt war John Ottman über den internationalen Preis: „Es ist eine Ehre, in der Stadt von Georg Friedrich Händel ausgezeichnet zu werden.“ Ottman zählt zu den führenden Filmkomponisten Hollywoods und wurde bereits mehrfach international prämiert. Er arbeitet auch als Cutter und erhielt in diesem Jahr für den Besten Schnitt in „Bohemian Rhapsody“ über den Sänger Freddie Mercury von Queen den Oscar.

Mike Riemenschneider von der International Academy of Media and Arts Halle überraschte den Komponisten mit einer Videobotschaft von Bandmitglied Brian May: „Wie hast Du das hinbekommen?“, freute sich Ottman. Aber das blieb natürlich Riemenschneiders Geheimnis.

Einer musste ehrenhalber für seine Arbeit auf die Bühne kommen: Tony Loeser. Der ehemalige Geschäftsführer von MotionWorks wurde von Alexander Thies, Geschäftsführer der Verleih- und Produktionsfirma NFP, gewürdigt: „Du hast uns damals nach Halle geholt, ohne Dich würde es die Academy sicher nicht geben. Du hast nie viel geredet, sondern gemacht.“ MotionWorks gehört heute zu den führenden Animationsstudios in Deutschland überhaupt.

Den Ehrenpreis in der nationalen Katagorie erhielt in diesem Jahr Enjott Schneider, der daran erinnerte: „Filmmusik sollte dem Film dienen.“ Und Micki Meuser, der Vorsitzende der Deutschen Filmkomponistenunion, ermunterte die anwesenden Branchengäste im Saal: „Wagen Sie mehr in der Filmmusik!“

Für den passenden musikalischen Rahmen der Preisverleihung sorgten einheimische Künstler: die Uni-Bigband Halle. (mz)