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Film Film: Roberts und Del Toro auf Oscar-Kurs

12.03.2001, 15:30

Los Angeles/dpa. - Julia Roberts und Benicio Del Toro sind fest auf Oscar-Kurs, seit sie in der Nacht zum Montag mit den Preisen des amerikanischen Schauspielerverbandes als beste Hauptdarsteller geehrt wurden. Mit dem «Actor» der Screen Actors Guild (SAG) für die beste Leistung eines Schauspieler-Ensembles wurde der Drogen-Thriller «Traffic» von Regisseur Steven Soderbergh ausgezeichnet. Der für die Oscars hoch favorisierte historische Abenteuerfilm «Gladiator» fiel hingegen bei der Vergabe der Schauspielerpreise durch.

Als die große Überraschung der Gala-Nacht im Shrine Exposition Center von Los Angeles wurde der Hauptrollen-Preis für Del Toro angesehen. Er setzte sich mit der Darstellung eines mexikanischen Polizisten in «Traffic» gegen Superstars wie Russell Crowe («Gladiator») und Tom Hanks («Verschollen») durch. Bei den Oscars kann Del Toro aber nur mit einer Auszeichnung in der Nebenrollen- Kategorie rechnen.

Roberts erhielt ihren «Actor» für die Gestaltung der Rolle einer kämpferischen Anwaltsgehilfin und allein erziehenden Mutter in «Erin Brockovich - Eine wahre Geschichte», bei dem ebenfalls Soderbergh Regie führte. Für den selben Film erhielt Albert Finney den SAG- Award als bester Nebendarsteller.

Damit wurde die Gala-Nacht im Shrine Exposition Center von Los Angeles für Soderbergh zu einem vierfachen Triumph, obwohl er als Regisseur nicht persönlich mit einem SAG-Preis ausgezeichnet werden konnte. Seine beiden Produktionen des Vorjahres, «Erin Brockovich» und «Traffic», sind in der Oscar-Hauptkategorie «Bester Film» nominiert.

Den Tränen nahe nannte Roberts den Regisseur bei der Entgegennahme der «Actor»-Statue «meinen persönlichen Gott». Sie dürfe den Preis eigentlich nicht allein erhalten. «So viele Menschen haben mir geholfen zu werden, was ich bin.»

Mit einem «Actor» als beste Nebendarstellerin wurde Judy Dench als lebenslustige, aber kranke Großmutter in «Chocolat» geehrt. Die britische Schauspielerin, die auf eine 40-jährige erfolgreiche Karriere zurückblicken kann, erschien nicht zu der Show- Veranstaltung. Sie trauert noch um ihren kürzlich gestorbenen Mann. Wie der Brite Finney ist auch Dench für einen Nebendarsteller-Oscar nominiert.

Die Preisvergabe durch die mehr als 4 000 an der Abstimmung beteiligten SAG-Mitglieder, die zum siebten Mal erfolgte, gilt seit einigen Jahren als der «letzte große Wegweiser» für die Oscars. Zehn von zwölf Schauspielerinnen und Schauspielern, die bisher mit einem «Actor» für Kino-Hauptrollen ausgezeichnet wurden, hatten danach auch Oscars bekommen. Sie werden in diesem Jahr am 25. März verliehen.

Den größten Lacherfolg des Abends gab es bei der Vergabe der Fernseh-«Actors». Martin Sheen konnte ihn für sich verbuchen. Nachdem er für seine Rolle als US-Präsident in der Fernsehserie «West Wing» geehrt worden war, sagte der Alt-Star: «Je höher der Affe klettert, desto mehr sieht man von seinem Hintern, und von meinem hässlichsten Teil habt Ihr schon genug gesehen.» Die Serie war mit drei SAG-Awards die erfolgreichste. Allison Janney wurde dafür als beste TV-Schauspielerin ausgezeichnet, zugleich wurde das gesamte Team geehrt.

Der wegen Drogenmissbrauchs angeklagte Robert Downey Jr. konnte sich über einen «Actor» für seine Rolle in der auch in Deutschland sehr erfolgreichen Anwaltsserie «Ally McBeal» freuen. Sarah Jessica Parker erhielt den Preis für «Sex and the City». Als bestes Ensemble im Bereich TV-Komödie wurde das Schauspielerteam der Serie «Will & Grace» geehrt.