Film Film: Benigni räumt lockeren Umgang mit Wahrheit ein

Berlin/dpa. - In dem Film spielt Benigni die zum Leben erwachte Holzpuppe Pinocchio, deren Nase bei jeder Lüge länger wird, und er führt zudem auch Regie. Die «Pinocchio»-Neuverfilmung erhielt vom Publikum freundlichen Applaus. Ehrengäste waren Bundespräsidenten-Gattin Christina Rau und ihre Tochter Anna. Die meisten der auf illustren Gästeliste angekündigten Promis von Herbert Grönemeyer über Nena und Heiner Lauterbauch bis Boris Becker waren allerdings nicht zu der Vorführung gekommen.
Benigni zeigte sich wie immer überschwänglich und wollte «am liebsten ins Publikum springen und alle abküssen», wie er meinte. «Meine Mutter konnte nicht schreiben und nicht lesen, aber sie kannte Leonardo da Vinci und Pinocchio», sagte er. «Sie meinte, wenn Du lernst, dann wirst Du ein Leonardo, wenn nicht, dann ein Pinocchio.» Jetzt sei er eine Art «Leonardo-Pinocchio-Benigni» geworden.
In Italien ist der 40 Millionen Euro teure Film nach dem Roman von Carlo Collodi ein Renner, in den USA dagegen floppte der Streifen an den Kinokassen. Kritiker bemängelten unter anderem, in der Verfilmung sei der Zauber der märchenhaften Geschichte auf der Strecke geblieben, und Benigni in der Rolle der Holzpuppe bleibe eindimensional und im wahrsten Sinne hölzern. Am Donnerstag läuft der Film bundesweit in den Kinos an.