Fatou Diomes rührend-lustiges Buch über Leben zwischen den Kulturen
Zürich/dpa. - «Ketala» heißt der neue Roman der Senegalesin Fatou Diome - in deren Heimatsprache bedeutet das die Aufteilung eines Erbes. Memoria, die zentrale Figur der Geschichte, hat allerdings nicht viel zu vererben, als sie zum Sterben aus Frankreich nach Afrika zurückkehrt.
Und diese wenigen Habseligkeiten - Goldrandteller wie Gebetsschal, Perlenkette, Papiertuch und ein Sofa - erzählen sich, was sie von ihrer Besitzerin wissen. Aus diesen originellen Perspektiven und mit der ihr eigenen bildreichen und symbolträchtigen Sprache entfaltet Diome das Leben in Afrika und Frankreich mit seinen überkommenen Traditionen, unter denen der Einzelne zu leiden hat. Das Buch lebt vom Humor seiner in Straßburg lebenden Verfasserin, ist ebenso lustig zu lesen wie es anrührend wirkt.
(Diogenes Verlag, Zürich, 253 S., Euro 18,90, ISBN 978-3-2570-6602-9)