Dresden Dresden: Türckische Cammer schlägt Brücke in den Orient

Dresden/ddp. - Auf knapp 750 Quadratmetern werden in der «Türckischen Cammer» rund600 Objekte wie Prunkreitzeuge, Panzerhemden, Helme, Fahnen, Waffenund Gewänder präsentiert. Zentrales Ausstellungsstück ist ein 20Meter langes und sechs Meter hohes Staatszelt aus dem Besitz Augustdes Starken.
Die sächsischen Kurfürsten hatten die Sammlung seit dem frühen 16.bis zum frühen 19. Jahrhundert aus diplomatischen Geschenken,gezielten Ankäufen und Beutestücken zusammengetragen. Kurator HolgerSchuckelt sagte am Montag in Dresden, viele Einzelstücke seien mitfaszinierenden Geschichten verbunden. In der Schau werde die«Mischung aus Furcht und Faszination», die die Kurfürsten mit demOrient verbunden hatten, wieder vermittelt und könne nachempfundenwerden.
Der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden,Martin Roth, verwies zudem auf die Aktualität des Themas und hoffteauf zahlreiche internationale Gäste. Mit der Sammlung werde «einkultureller Korridor» geöffnet, der ausdrücklich auch Menschen mittürkischem Migrationshintergrund nach Dresden einladen solle, sagteRoth. Kunstministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) sprach voneinem neuen «Glanzlicht in der sächsischen Sammlungsgeschichte», dasauch für die Weltoffenheit und Internationalität Sachsens stehe.
Ihren Angaben zufolge wurden in den Bau der «Türckischen Cammer»5,7 Millionen Euro investiert, davon allein 2,5 Millionen Euro fürdie Einrichtung und Klimatisierung der Vitrinen. Allein für dieRestaurierung des großen osmanischen Staatszeltes wurden den Angabenzufolge mehr als drei Millionen Euro investiert. Am Samstag wird dieSchau in Anwesenheit von Außenminister Guido Westerwelle (FDP) unddes türkischen Außenministers Ahmet Davutolu eröffnet.