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Dokumentationszentrum Dokumentationszentrum: Abriss von «Topographie»-Türmen beginnt in Berlin

28.11.2004, 13:48

Berlin/dpa. - Der Abriss der bereits für 13 Millionen Euroerrichteten Türme für das NS-Dokumentationszentrum «Topographie desTerrors» beginnt an diesem Montag in Berlin. Der Schweizer ArchitektPeter Zumthor wies am Samstag noch einmal jede Verantwortung für dasScheitern des sich seit elf Jahren hinziehenden Projekts zurück. Zudem Vorwurf, sein Vorhaben sei zu teuer und nicht baubar gewesen,sagte Zumthor der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag): «Nichts davonstimmt.» Das geplante Gebäude auf dem Gelände, auf dem noch Ruinenvon Gestapo-Folterkellern existieren, sei «durch strengste technischeund finanzielle Machbarkeitsstudien gegangen».

Zumthor sollte auf dem Grundstück der früheren Gestapo-Zentrale ander Wilhelmstraße die Gedenkstätte bauen. Das Land Berlin hatte ihmaber im Mai gekündigt, weil es erhebliche Kostenrisiken sah. Nachdemeine Verfassungsbeschwerde des Architekten vor demBundesverfassungsgericht am Donnerstag in Karlsruhe scheiterte,werden die drei bereits nach Zumthors Plänen errichteten Türmeabgerissen. Für das gesamte Projekt waren 38,9 Millionen Eurogenehmigt worden. Bis zum 8. Mai 2005 soll d wieder vollständig fürdie Öffentlichkeit zugänglich sein.

Zumthor sagte, der Etat sei «aus politischen Gründen vonvornherein viel zu niedrig angesetzt worden». Die Stiftung«Topographie des Terrors» sei immer gegen das Projekt gewesen, «abersie hat das nicht zugegeben».

Darüber hinaus habe die Berliner Bauverwaltung einen groben Fehlergemacht, indem sie marode Baufirmen «mit irrealen Unterangeboten» insGeschäft gebracht habe. «Dann braucht die Firma, die ohnehin amEingehen ist, nur noch die Schutzbehauptung herauszubringen, dass dasGanze nicht baubar sei, und alles, was die Architekten und dieprüfenden Ingenieure gesagt haben, gilt nichts mehr.»