Deutsche Sprache Deutsche Sprache: Jury sucht aussterbende Wörter
Berlin/dpa. - Groschengrab, Barbier und Schutzmann: Zahlreicheeinst gängige deutsche Wörter sind mittlerweile vom Aussterbenbedroht. In einem bundesweiten Wettbewerb soll eine prominentbesetzte Jury nun das «schönste bedrohte Wort» küren, wie dieOrganisatoren in Berlin mitteilten. Unter dem Vorsitz des Autors BodoMrozek («Lexikon der bedrohten Wörter») werden unter anderen dieSchriftsteller Jakob Hein und Eva Menasse den symbolischen Preis -eine Käseigel-Plastik der Künstlerin Laura Kikauka - verleihen. Fürden Wettbewerb darf jeder Teilnehmer nur einen Begriff vorschlagen.Einsendeschluss ist der 28. Februar.
«Neue, ausgewanderte und schönste Wörter werden bereits prämiert,nur die alten Wörter bekommen bisher keine Aufmerksamkeit», erklärteMrozek. «Dabei sind es oft die Schönsten.» Beim Verschwinden einesWortes sei es außerdem schade, dass mit dem Begriff auch dessenGeschichte verloren gehe. Beispielsweise war das «Fuchteln» einsteine Strafe beim Militär. «Mir geht es darum, diese Geschichten zubewahren und zu erzählen», sagte Mrozek.
Ein bedrohtes Wort ist nach Aussage des Juryvorsitzenden ein Wort,das schon der kommenden Generation nichts mehr sagen könnte. Wieviele Wörter allerdings aus unserer Sprache verschwinden, sei unklar.Im aktuellen Duden finde sich jetzt zum ersten Mal eine Liste mitetwa 500 veralteten Wörtern. Auf der Internetseite www.bedrohte-woerter.de seien hingegen schon mehr als 25 000 Hinweise zu bedrohtenWörtern eingegangen, sagte Mrozek. Etwa 800 Begriffe stehen demnachbereits auf einer «Roten Liste» im Internet.
Teilnahme ist auch per Post möglich:
Das bedrohte Wort
Postfach 550255
10372 Berlin