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Literatur Österreichische Schriftstellerin Ilse Tielsch ist tot

Als Zeitzeugin schrieb sie gegen den Hass und für den Frieden. In Wien starb die Schriftstellerin vor wenigen Tagen - ihr literarisches Werk bleibt.

Von dpa 25.02.2023, 15:18
Die österreichische Schriftstellerin Ilse Tielsch. Sie starb am 21. Februar 2023, einen Monat vor ihrem 94. Geburtstag, im Kreise ihrer Familie in Wien.
Die österreichische Schriftstellerin Ilse Tielsch. Sie starb am 21. Februar 2023, einen Monat vor ihrem 94. Geburtstag, im Kreise ihrer Familie in Wien. dpa

Wien - Die österreichische Schriftstellerin Ilse Tielsch ist tot. Sie starb am 21. Februar im Alter von 93 Jahren, wie ihr Sohn der österreichischen Nachrichtenagentur APA sagte.

Tielsch stammte aus der südmährischen Region im heutigen Tschechien. Die deutschsprachige Familie flüchtete 1945 von dort nach Österreich. Tielsch sagte einmal, ihr Leben sei durch die Erlebnisse in zwei Teile geschnitten worden. Sie haben aber nie von Vertreibung gesprochen, weil sie die Vorgänge nicht politisch bewerten wolle, wie sie 2018 der österreichischen Zeitung „Der Standard“ sagte. „Was soll Hass? Was sollte ich hassen?“, sagte sie. Sie habe hier wie dort sowohl gute als auch weniger gute Menschen getroffen. „Es kommt immer nur auf den Einzelnen an.“

Mehrere Literaturpreise

Das Thema der alten Heimat und des Neuanfangs verarbeitete Tielsch in vielen Gedichten, Erzählungen und Romanen. Eines ihrer erzählerischen Hauptwerke war die Romantrilogie „Die Ahnenpyramide“ (1980), „Heimatsuchen“ (1982) und „Die Früchte der Tränen“ (1988), in der sie sich auch mit den Nachkriegsjahren und dem Aufbau einer neuen Existenz beschäftigte. Ihren ersten Gedichtband hatte sie 1964 veröffentlicht, „In meinem Orangengarten“.

Ilse Tielsch wurde für ihr literarisches Schaffen mehrfach geehrt, in Deutschland unter anderem mit dem Andreas-Gryphius-Preis und dem Eichendorff-Literaturpreis.