Biene Maja Biene Maja: Ewig junger Brummer

Halle (Saale)/MZ. - Ein normales Bienenleben währt nicht einmal einen Sommer, selbst eine Königin bringt es nur auf drei oder vier Jahre. Der berühmteste Brummer der Welt aber feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag - und ist damit weniger ein biologisches als vielmehr ein literarisches Wunder. Denn jene kleine, freche, schlaue Biene Maja, von der selbst ein Gott namens Karel ein Lied zu singen weiß, erblickte das Licht der Welt im Jahr 1912.
Waldemar Bonsels hieß der Autor, der seine Kindheitserlebnisse auf eine bunte Sommerwiese übertrug und Kreuzspinne und Tausendfüßler, Stubenfliege und Marienkäfer zu ihren Helden erkor. Der Erfolg von "Die Biene Maja und ihre Abenteuer" ermunterte ihn drei Jahre später, mit "Himmelsvolk" einen zweiten Band vorzulegen. In den Jahren 1924 / 25 verfilmte der Autor die Geschichten dann gemeinsam mit dem Biologen Wolfram Junghans - als Stummfilm in sechs Akten und mit lebenden, krabbelnden und fliegenden Akteuren.
Richtig berühmt aber wurde Maja erst 50 Jahre später als Heldin einer japanischen Trickfilmserie. Da traf sie auch zum ersten Mal den Bienenknaben Willi und den Grashüpfer Flip, die Herr Bonsels noch gar nicht auf dem Zettel hatte. In insgesamt 104 Episoden summte das Bienenmädchen ab 1976 über die deutschen Bildschirme, wobei ihr charakteristisches Flügelgeräusch übrigens von einem Elektromotor erzeugt wurde. Zu ihrem 100. Geburtstag erscheint nun allerdings nicht der Trickfilm, sondern der schwarz-weiße Stummfilm mit einer neuen Vertonung auf DVD. Gott sei Dank nicht von Gott!