Berlin Berlin: Abriss des Palastes der Republik beginnt am 17. Oktober

Berlin/dpa. - Der Palast der Republik diente in der DDR als Sitz derVolkskammer und als Veranstaltungszentrum.
Bereits Ende Februar war die Entscheidung für die zubeauftragenden Ingenieurbüros gefallen. In der BerlinerSenatsverwaltung für Stadtentwicklung hieß es, die europaweiteAusschreibung für die Abbrucharbeiten beginne voraussichtlich imSeptember. Dort geht man daher davon aus, dass der eigentliche Abrissim Dezember beginnt. Nach Einschätzung von BerlinsStadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) werden dieArbeiten ein bis eineinhalb Jahre dauern. Danach soll zunächst eineGrünfläche angelegt werden, bis über den Neubau entschieden ist.
Die Berliner SPD hatte auf einem Parteitag im vergangenen Jahrbeschlossen, den Palast der Republik so lange stehen zu lassen, bisdie Finanzierung des geplanten Stadtschlosses gesichert ist. Dafürplädierte auch die PDS. Dagegen will der Regierende BürgermeisterKlaus Wowereit (SPD) einen schnellen Abriss. «Selbstverständlich binich der Auffassung, dass der Palast so schnell wie möglich abgerissenwerden muss.» Im Berliner Landeshaushalt sind dafür etwa 10 MillionenEuro vom Bund eingestellt, die zweckgebunden sind und zurückgezahltwerden müssen, falls der Bau nicht entfernt wird.
Noch bis diesen Sommer sind Kulturveranstaltungen alsZwischennutzung des Palastes geplant. Die FDP-Bundestagsfraktion hatdie Aufwendungen des Bundes von über 900 000 Euro seit 2003 für dieseVeranstaltungen im abrissreifen Palast heftig kritisiert. Dieswiderspreche eindeutig der Aussage der Bundesregierung, wonach derBund keine Mittel für eine Zwischennutzung des Palastes zur Verfügungstellen wolle, betonte am Donnerstag der kulturpolitische Sprecherseiner Fraktion, Hans-Joachim Otto.
Er bezog sich auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine GroßeAnfrage der FDP- Bundestagsfraktion zur «Kulturfinanzierung desBundes in Berlin». Jeder zusätzliche Monat bis zum Abriss verursachemonatliche Kosten in Höhe von 24 500 Euro, davon der Großteil anGrundsteuer für das Land Berlin.