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Bayerischer Filmpreis Bayerischer Filmpreis: Streifen über Stasi-Hauptmann räumt in München ab

14.01.2006, 16:02
Max Wiedemann (v.l.), Florian Henckel von Donnersmarck, Quirin Berg und Ulrich Mühe präsentieren am Freitag (13.01.2005) nach der Verleihung des Bayerischen Filmpreises 2006 in München ihre Trophäen. (Foto: dpa)
Max Wiedemann (v.l.), Florian Henckel von Donnersmarck, Quirin Berg und Ulrich Mühe präsentieren am Freitag (13.01.2005) nach der Verleihung des Bayerischen Filmpreises 2006 in München ihre Trophäen. (Foto: dpa) dpa

München/dpa. - Der Film «Das Leben der Anderen» über einenabtrünnigen Stasi-Hauptmann hat bei der Verleihung des BayerischenFilmpreises abgeräumt. Das Kinodebüt von Florian Henckel vonDonnersmarck heimste bei der Galafeier am Freitagabend in Münchenvier der wichtigen Filmpreise ein, unter anderem den für den bestenSchauspieler (Ulrich Mühe) und das beste Drehbuch. Der mit 200 000Euro dotierte Hauptpreis ging an das bewegende Kinodrama «SophieScholl - die letzten Tage» von Marc Rothemund, das bereits mehrfachausgezeichnet wurde. «Das Leben der Anderen» läuft erst im März inden Kinos an.

Zu den Stars des Abends zählte der Oscar-Preisträger MaximilianSchell, der unter großem Beifall den Ehrenpreis für sein Lebenswerkals Schauspieler, Autor und Regisseur entgegennahm. «Die Preisebekommt man, wenn man sie nicht mehr braucht», scherzte der 75-jährige Weltstar, der mit Filmen wie «Das Urteil von Nürnberg»berühmt geworden war. Unter den Gästen der feierlichen Gala warenauch Stars wie Heike Makatsch, Axel Milberg und Barbara Rudnik.

Nina Hoss vergoss Tränen der Rührung, als sie für ihre Rolle indem Liebesepos «Die weiße Massai» als beste Schauspielerin geehrtwurde. Sie sei ein «Ass mit Herz und Wärme», schwärmte Til Schweiger,als er ihr den Porzellan-Pierrot überreichte. Einen ungewöhnlichenLaudator hatte der Dokumentarfilmer Philip Gröning für sein Werk «Diegroße Stille» über die zum Schweigen verpflichteten Karthäusermönche.Er empfing den Preis vom Münchner Erzbischof Kardinal FriedrichWetter, dem seine Rolle als Lobredner Vergnügen bereitete. Der Filmmache Mut zum Nach- und Umdenken, lobte Wetter. «Wir stehen in derGefahr, von Lärm und der Hektik weggespült zu werden.»

Für Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sind diepreisgekrönten Werke Lichtblicke. Davon müsse es jedoch mehr geben,sagte er am Samstag beim traditionellen CSU-Filmgespräch in München.Die Politik wolle die Rahmenbedingungen zügig verbessern, dies seijedoch nicht alles. «Am wichtigsten sind gute deutsche Filme und diekann nicht die Politik beeinflussen», sagte er. Sorgen bereitet derBranche vor allem, dass 2005 mehr als 20 Prozent weniger Besucher indie deutschen Kinos gingen.

Der bayerische Filmpreis wird seit 1979 verliehen und ist mitinsgesamt 300 000 Euro dotiert.