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Babyshambles Babyshambles: Pete Doherty macht auch Musik

01.12.2006, 09:27

Hamburg/dpa. - Das erste Konzert wurde erst wenige Stunden vor dem Auftritt verschoben, weil Doherty angeblich seinen Pass verloren hatte. Am Tag vor dem Nachholkonzert wurde der Skandalrocker dann einmal mehr verhaftet und die gesamte Tour aus «logistischen» Gründen um ein weiteres halbes Jahr verschoben. Kurz: Die deutschen Fans wurden auf eine harte Probe gestellt.

Fast schon wie eine Wiedergutmachung sieht die nun erschienene «Blinding EP» der Babyshambles aus und zeigt einmal mehr, dass Doherty nicht nur mit Drogenexzessen von sich reden macht, sondern auch noch gute Songs schreiben kann: Fünf Stücke, jedes für sich ein kleines Meisterwerk.

Titeltrack und Opener «The Blinding» kommt mit den typischen Babyshambles-Charakteristika daher: ein bisschen schnoddrig, ein bisschen dissonant und doch ein klassischer Rock-Song. Abwechslungsreich geht es mit der Ballade «Love You But You're Green» weiter. Pete Doherty wird hierbei von mehreren Hintergrund-Sängern begleitet, die den Song zu einem Glanzstück der EP machen.

Wenn Doherty in dem sommerlich-leichten Reggae-Stück «I Wish» «Got No Money In My Pocket» singt, wird bei den Hörern die Frage aufgeworfen, wofür der Gute sein Geld denn ausgibt: Für Ferraris oder doch nur für Drogen? «Beg, Steal Or Borrow» hätte locker auch ein Stück der Babyshambles-Vorgänger, den Libertines, sein können. «Sedative» schlägt wieder ruhigere, fast schon nachdenkliche Töne, an, die aus der Feder des 27-jährigen Doherty eher überraschen.

Die «Blinding EP» ist vielleicht nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, zeigt aber, dass mit Pete Doherty noch zu rechnen ist. Er ist einfach einer der talentiertesten Songwriter, den die britische Insel zu bieten hat. Bleibt nur zu hoffen, dass er das auch bleibt.

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