Ausstellung zur Varusschlacht eröffnet
Bramsche/dpa. - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Freitag in Kalkriese bei Osnabrück die Ausstellung zur Varusschlacht zwischen Römern und Germanen vor 2000 Jahren eröffnet.
«Dies ist ein wahrhaft historischer Ort», sagte die Kanzlerin beim Rundgang durch das Varusschlachtmuseum in Bramsche-Kalkriese. Neben dem Museum in Kalkriese sind auch das Römermuseum im westfälischen Haltern und das Lippische Landesmuseum in Detmold Standorte der Varus-Ausstellung. Mit den Ministerpräsidenten Christian Wulff und Jürgen Rüttgers aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie EU-Parlamentspräsidenten Hans-Gert Pöttering (alle CDU) ist Merkel Schirmherrin des Projekts.
Das Ausstellungsprojekt sei «außergewöhnlich», sagte Merkel. Die Auseinandersetzung mit der Varusschlacht sei auch nach 2000 Jahren nach wie vor für viele Menschen wichtig. «Augenscheinlich ist es so: Je länger ein Ereignis zurückliegt, umso höher ist vielleicht die Faszination», sagte die Kanzlerin. Mit einem Augenzwinkern ging sie auf den nach wie vor nicht entschiedenen Streit um den tatsächlichen Ort der Varusschlacht ein. Denn nach dem derzeitigen Forschungsstand spricht zwar seit rund 20 Jahren vieles für Kalkriese als Ort der Schlacht, einen hundertprozentigen Beweis gibt es aber noch nicht. Es sei nicht entschieden, ob das Gedenken zum 4000. Jubiläum an die Schlacht auch noch in Kalkriese gefeiert werde, sagte die Kanzlerin.
Im Mittelpunkt der Dokumentation «Imperium-Konflikt-Mythos» steht die «Schlacht im Teutoburger Wald». Vor genau 2000 Jahren metzelten die Krieger des Cheruskers Arminius drei Legionen des Römers Varus nieder und dämpften so den Drang Roms nach Germanien. Die bisher wohl größte archäologische Ausstellung auf deutschem Boden zeigt vom 16. Mai bis zum 25. Oktober in den drei Museen tausende Exponate vom römischen Schuhnagel bis zum weltbedeutenden antiken Kunstwerk, vom nationalistischen Schlachtengemälde des 19. Jahrhunderts bis zur Woll-Kleidung germanischer Moorleichen.