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Arne Dahl beginnt eine neue Krimiserie

05.10.2016, 17:23
Arne Dahl schickt seinen Kommissar auf die Spur eines Serientäters. Foto: Anthony Anex
Arne Dahl schickt seinen Kommissar auf die Spur eines Serientäters. Foto: Anthony Anex KEYSTONE

Berlin - Ein fünfzehnjähriges Mädchen ist spurlos verschwunden. Der Stockholmer Kommissar Sam Berger soll den Fall lösen, tappt jedoch mit seinem Team völlig im Dunkeln. Dann geht ein anonymer Hinweis ein, der dem Fall die entscheidende Wendung bringen könnte.

Arne Dahls neuer Roman „Sieben minus eins” beginnt in dem Moment, als die Polizei die abgelegene Hütte stürmt, in dem das Mädchen angeblich sein soll. Berger spürt, dass er nahe am Täter dran ist. Und tatsächlich werden die Polizisten erwartet. Aber der Fall ist damit nicht gelöst. Ganz im Gegenteil.

Berger findet Spuren, die ihn zu der Überzeugung bringen, dass er es mit einem Serientäter zu tun hat, der mindestens zwei weitere junge Mädchen entführt und wahrscheinlich ermordet hat. Durch Fakten begründen kann er seinen Verdacht nicht, aber er ist felsenfest davon überzeugt. Berger trägt viele Daten zusammen, die tatsächlich eine Verbindung zwischen mehreren Fällen nahelegen. Er schafft es sogar, eine verdächtige Frau zu identifizieren, die Mitwisserin oder sogar Mittäterin sein könnte.

Und dann ist plötzlich, von einer Sekunde zu nächsten, alles ganz anders. Molly Blom taucht auf, Mitarbeiterin einer anderen Polizeieinheit, die auch an Fällen vermisster Mädchen arbeitet. Sie hat viel mehr Informationen als Berger, der sich ganz plötzlich in der Rolle des Verdächtigen wiederfindet. Der Schlüssel zur Lösung der Fälle, davon ist Blom überzeugt, liegt irgendwo in Bergers Vergangenheit verborgen.

Berger ist die zentrale Figur des Romans. Dahl erzählt fast alle Kapitel durch die Taten und Gedanken des Kommissars. So sind die Leser direkt mit dabei, als der eigenwillige, für seine Alleingänge bekannte Berger sich mit seiner eigenen Vergangenheit und seinen dunklen Erinnerungen auseinandersetzen muss. Berger begreift allmählich: „Das hier ist ein ganz anderes Spiel. Aber was für eines?”

„Sieben minus eins” beginnt als klassischer Krimi um eine polizeiliche Untersuchung und entwickelt sich zu einem komplexen Psychothriller. Nach und nach wird deutlich, woher Bergers Faszination mit Uhrwerken kommt und warum sich sein Gespür für die zentralen Fragen des Falls immer wieder bewährt.

Der schwedische Erfolgsautor Arne Dahl (53), der eigentlich Jan Arnald heißt, hat eine Vorliebe für Romanserien. Gleich zehn Romane schrieb er über die schwedische A-Gruppe. Die europaweit agierende Opcop-Gruppe stellte er in den Mittelpunkt seiner vier vorigen Romane. Auch Sam Berger und die anderen Ermittler in „Sieben minus eins” bieten erhebliches Potenzial für weitere Kriminalromane.

Arne Dahl: Sieben minus eins. Piper Verlag, München, 414 Seiten, 16,99 Euro, ISBN 978-3-492-05770-7 (dpa)