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Annegret Laabs Annegret Laabs: Hausherrin im Kloster

Von Fred Reinke 04.04.2001, 15:12

Magdeburg/MZ. - Das Kunstmuseum Unser Lieben Frauen in der Landeshauptstadt ist wieder in fester Führungshand: Seit 1. April steht die promovierte Kunstwissenschaftlerin Annegret Laabs an der Spitze des Museums in dem Magdeburger hochmittelalterlichen Bauwerk.

Zu ihrer ersten Amtshandlung, sagt Annegret Laabs, habe es gehört, sich erst einmal jeden Winkel des weitläufigen Areals zeigen zu lassen, um so eine Vorstellung von den Dimensionen des Museums zu gewinnen. Vor reichlich einem Vierteljahrhundert wurde in dem alten Gemäuer die "Sammlung Kleinplastik der DDR" begründet und seitdem gilt das Kloster vor allem als ein Ort mit einem beachtlichen Bestand an Skulpturen und Plastiken, zu dem neben Werken namhafter DDR-Bildhauer wie Will Lammert, Gustav Seitz, Wieland Förster und Waldemar Grzimek, auch Arbeiten von Gerhard Marcks, Jürgen Weber oder Gabriele Mucchi gehören.

Mit dieser Kunstgattung, gesteht Frau Laabs, habe sie in ihrer bisherigen beruflichen Tätigkeit wenig Berührung gehabt. Die in Eisleben Geborene hatte zunächst in Erfurt ein Pädagogik-Studium begonnen, siedelte aber mit der Grenzöffnung nach Bamberg über. Dort studierte sie Kunstgeschichte und europäische Ethnologoie, anschließend promovierte sie in Marburg über Zisterzienserklöster.

Um die Leitung des Magdeburger Klosters bewarb sich Frau Laabs von Dresden aus, wo sie zweieinhalb Jahre in der Gemäldegalerie Neue Meister als Kuratorin tätig und vor allem für holländische und niederländische Malerei zuständig war. Die Stelle habe sie auch gereizt, weil das ehemalige Magdeburger Prämonstratenser-Kloster als ein namhafter Ausstellungsort weit über die Stadtgrenzen hinaus einen guten Ruf genießt. Inzwischen ist die 33-Jährige mit Mann und Kind in die Elbestadt übergesiedelt, ein für sie wichtiger Vorgang, "denn dort, wo man arbeitet, muss man sich auch verankern." Sie habe Lust, für das Museum langfristige Konzepte zu entwickeln, sagt Annegret Laabs, aber vorerst muss sie sich den Leitungsaufgaben des großen Hauses widmen. Das aber sei eine Herausforderung, der sie sich gern stelle.