"Anna und Armand" - Die Geschichte eines außergewöhnlichen Paares
München - „Anna und Armand” ist die Geschichte eines außergewöhnlichen Paares und einer großen Liebe. Und die sie erzählt, ist die Enkelin der beiden, Miranda Richmond-Mouillot. Was klingt, wie ein klassischer Liebesroman, ist ein Sachbuch, denn Richmond-Mouillot hat das Leben ihrer jüdischen Großeltern, die zu den Überlebenden gehörten, rekonstruiert und porträtiert.
1948, nachdem sie gemeinsam den Zweiten Weltkrieg überlebt haben, kaufen Anna und Armand ein Haus in einem abgelegenen Dorf in Südfrankreich. Fünf Jahre später nimmt Anna die Kinder und verlässt Armand. Es folgen 50 Jahre des Schweigens, in denen sie sich nicht wiedersehen und niemandem erzählen, warum sie sich entzweit haben. Doch dann kommt ihre Enkelin, die in den USA aufgewachsen ist, 2004 nach Frankreich und lockt die Vergangenheit aus den alten Leuten heraus. Sie trägt Puzzleteil für Puzzleteil zusammen, und es gelingt ihr neben dem Porträt ungewöhnlicher Menschen auch eine zum Scheitern verurteilte Liebesgeschichte aufzuschreiben, die zwei Kontinente und drei Generationen umspannt. Gerade noch rechtzeitig, bevor Anna und Armands Erinnerungen mit ihnen starben.
- Miranda Richmond-Mouillot: Anna und Armand, Limes Verlag München, 352 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3- 8090-2654-9. (dpa)