«Angélique»-Star Michèle Mercier wird 70
Paris/dpa. - Ihre Erfolgsrolle als verführerische Angélique wurde Michèle Mercier zum Verhängnis. Trotz zahlreicher Versuche wurde die blonde Frau ihr Image als leidenschaftliche und kämpferische junge Frau nicht mehr los.
Nach der mehrteiligen barocken Gefühlssaga klang die Filmkarriere von Mercier in den 70er Jahren langsam aus. Die Schauspielerin, die aus einer wohlhabenden Apothekerfamilie in Nizza stammt, stand anschließend noch in «Ruf der Wildnis» und «Götz von Berlichingen» vor der Kamera. Dann drehte Mercier, die am Neujahrstag 70 Jahre alt wird, nur noch selten. Einer ihrer letzten Filme («La rumbera») entstand 1998.
Mercier wurde von dem französischen Filmregisseur Léonide Moguy entdeckt. Sie war damals 16 Jahre alt und wirkte in der Ballettgruppe der Oper von Nizza mit. Sie war talentiert, denn nur zwei Jahre später, im Jahr 1956, spielte sie bereits in dem Kriminalfilm «Luzifers Tochter» mit. Ihre erste Hauptrolle folgte mit «Mädchenfalle» nur wenige Monate später. «Ein Engel auf Erden» mit Romy Schneider und «Schießen Sie auf den Pianisten» machten sie in Frankreich zum Star.
Den internationalen Durchbruch schaffte die junge Frau jedoch erst mit ihren fünf, zwischen 1964 und 1967 gedrehten Angélique-Filmen. Drei dieser Filme, turbulente Liebesgeschichten am Hofe des Sonnenkönigs, wurden Ende der 70er Jahre von der ARD gekauft und gezeigt. Ein Erfolg, an dem die Schauspielerin, die heute zurückgezogen lebt, nicht mehr anknüpfen konnte.
