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50. Jahrestag der Kennedy-Rede 50. Jahrestag der Kennedy-Rede: "Ich bin ein Berliner"

26.06.2013, 12:43
US-Präsident John F. Kennedy am 26.06.1963 bei seiner historischen Rede vor dem Rathaus Schöneberg.
US-Präsident John F. Kennedy am 26.06.1963 bei seiner historischen Rede vor dem Rathaus Schöneberg. dpa Lizenz

Berlin/dpa. - Die Berliner waren begeistert, die meisten Deutschen beeindruckt: Auf den Tag genau vor 50 Jahren - am 26. Juni 1963 - sprach US-Präsident John F. Kennedy vor dem Berliner Rathaus Schöneberg die Worte, die bis heute legendär sind: „Ich bin ein Berliner“. Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges und zwei Jahre nach dem Bau der Mauer sicherte Kennedy den Berlinern so den Schutz der Supermacht USA zu. Mit einem Festakt würdigt Berlin heute (Mittwoch/ 12.00) die historische Bedeutung der Rede.

An authentischem Ort im Rathaus Schöneberg werden Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und der amerikanische Botschafter, Philip D. Murphy, die Festreden halten. Zugelassen sind beim Festakt allerdings nur geladene Gäste, zu denen auch Zeitzeugen gehören. 1963 hatten sich bis zu 400 000 Menschen vor und um das Rathaus Schöneberg auf dem Platz und in den Seitenstraßen gedrängt.

Zu Beginn des Festaktes wird die berühmte Freiheitsglocke läuten, die 1950 ein Geschenk der USA an die West-Berliner war. Die Nachbildung der Liberty Bell trägt die Inschrift: „Möge diese Welt mit Gottes Hilfe eine Wiedergeburt der Freiheit erleben.“

Das war auch die zentrale Botschaft des jungen US-Präsidenten an die leidgeprüften Einwohner der eingemauerten Halbstadt. Im August 1961 beim Bau der Mauer hatte Kennedy die Berliner hängen lassen. Weder war er gekommen, noch hatte er den Bau der innerstädtischen Grenze verhindert, weil er keinen Dritten Weltkrieg mit den Sowjets riskieren wollte.

In seiner zehnminütigen Rede bot der US-Präsident nun den Sowjets die Stirn. „Die Mauer ist die abscheulichste und stärkste Demonstration für das Versagen des kommunistischen Systems“, so Kennedy. Kurz zuvor hatte er am Brandenburger Tor das erste Mal die Mauer selbst gesehen und war aufgewühlt.

Kennedy würdigte den unerschrockenen Freiheitskampf der Berliner als leuchtendes Vorbild: „Alle freien Menschen, wo immer sie leben mögen, sind Bürger dieser Stadt West-Berlin, und deshalb bin ich als freier Mann stolz darauf sagen zu können: Ich bin ein Berliner.“ Nur knapp fünf Monate nach seiner historischen Rede wurde Kennedy im offenen Wagen in Dallas ermordet.

Mehrere tausend Schaulustige warten am 25.06.1963 auf dem Frankfurter Römer auf US-Präsident John F. Kennedy.
Mehrere tausend Schaulustige warten am 25.06.1963 auf dem Frankfurter Römer auf US-Präsident John F. Kennedy.
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