100 Jahre Erich Ohser: 100 Jahre Erich Ohser: Der Vater von «Vater und Sohn»

Halle/MZ. - Nur sechs kleine Quadrate brauchte e. o. plauen für seine Bild-Anekdoten aus dem Leben von "Vater und Sohn", die den Lesern der "Berliner Illustrierten" zwischen 1934 und 1937 treue Weggefährten waren. Zu diesem Zeitpunkt hatte der am 18. März 1903 im sächsischen Untergettengrün geborene und in Plauen aufgewachsene Erich Ohser bereits eine Karriere als politischer Karikaturist und poetischer Illustrator hinter sich - und ein Schicksal vor sich, das in schrecklichem Kontrast zu seinen Geschichten stand.

Die harmlosen Abenteuer des kugelköpfigen Schnauzbartes und seines pfiffigen Sprösslings waren dem Zeichner als ein Ausweg aus dem Berufsverbot erschienen, das die Nationalsozialisten 1934 über den politischen Gegner Ohser verhängt hatten. Denn von 1929 bis zum Reichstagsbrand 1933 hatte er politische Karikaturen im SPD-Blatt "Vorwärts" veröffentlicht.

Der junge Familienvater Ohser, der im Dritten Reich nicht unter seinem eigenen Namen auftreten durfte, ergänzte seine Initialen um den Namen seiner Heimatstadt. Doch diese innere Emigration war von kurzer Dauer: Nach der ideologischen Gleichschaltung des Ullstein-Verlages durch ging auch die unbeschwerte Zeit für "Vater und Sohn" zu Ende. 1944 wurde Ohser von einem Nachbarn wegen staatsfeindlicher Äußerungen denunziert - und vor den Volksgerichtshof gebracht, wo Joseph Goebbels die Todesstrafe forderte. Am 6. April 1944 nahm sich Erich Ohser in der Haft das Leben, um der Hinrichtung zu entgehen.

An seinen 100. Geburtstag erinnert man sich in Plauen heute mit der Uraufführung eines "Vater und Sohn"-Puppenspiels sowie mit diversen Ausstellungen in der "e. o. plauen-Galerie". Der Südverlag Konstanz (sdajfklsadjfl skfasdjl lkasdfjfkl) veröffentlicht die gesammelten Abenteuer des unbeschwerten Paares, das seinen Erfinder bis heute überlebt hat.