Unister-Insolvenz: Unister: Sondereinheit wegen Kreditbetrugs

Leipzig - Die Lage bei Unister spitzt sich zu: Jetzt ermittelt die sächsische Sondereinheit Ines wegen mutmaßlichen Betrugs bei einem Kreditgeschäft der tödlich verunglückten Unister-Geschäftsführer Thomas Wagner und Oliver Schilling in Venedig. Das berichtet die Leipziger Volkszeitung.

Danach sollte Unister-Firmenchef Wagner in Venedig von einem angeblichen israelischen Geschäftsmann einen Kredit über rund zwölf Millionen Schweizer Franken erhalten.

Wie die MZ aus Unternehmenskreisen erfuhr, hatte Wagner einen Geldkoffer mit über einer Million Euro in bar dabei gehabt. Das Geld sollte er als Sicherheit für eine Darlehensausfallversicherung nach Venedig mitbringen.

Doch der Deal ging schief. Wagner war offensichtlich einem Hochstapler aufgesessen. Denn statt zwölf Millionen Schweizer Franken erhielt der Unister-Chef Falschgeld.

Auf dem Weg zurück nach Deutschland stürzte Wagners  Flugzeug, eine Piper PA-32, in Slowenien ab. Alle Insassen starben. Am Absturzort fanden Ermittler nur kleinen Teil sauberer Geldscheine in dem Geldkoffer. Der Rest der Schweizer Franken bestand aus Blüten. Der mutmaßliche Israeli soll laut LVZ bereits untergetaucht sein.

Der Staatsanwaltschaft Dresden liegen zwei Strafanzeigen zu dem Fall vor. Wie die MZ bereits berichtete, wurde eine Anzeige von Unister-Mitgesellschafter Daniel Kirchhof wegen des Verdachts auf Untreue erstattet. „Da gibt es viele Fragen, die noch zu klären sind“, sagte Kirchhof.

Unterdessen berichtet die BamS, Unister habe zehn Millionen Euro Schulden bei dem Suchmaschinen-Riesen Google für nicht bezahlte Anzeigen angehäuft. (mz/spuk)