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Gasversorger in Verlustzone Stellenabbau und keine Dividende bei Leipziger Gasversorger VNG

10.03.2016, 13:28
Blick auf die Konzernzentrale der Verbundnetz Gas AG (VNG) in Leipzig,
Blick auf die Konzernzentrale der Verbundnetz Gas AG (VNG) in Leipzig, dpa-Zentralbild

Leipzig - Der Gasversorger Verbundnetz Gas (VNG/Leipzig) ist 2015 tief in die Verlustzone gerutscht. Wie das Unternehmen am Donnerstag in Leipzig mitteilte, lag der Jahresfehlbetrag bei rund 53 Millionen Euro. Die VNG AG, die das Kerngeschäft vertritt, stürzte mit 102 Millionen Euro Defizit noch tiefer. Im Vorjahr hatte die VNG-Gruppe noch einen Überschuss von 184 Millionen Euro ausgewiesen, die AG gar 224 Millionen. Auch der Umsatz ging zurück - von rund zehn Milliarden Euro 2014 auf 9,4 Milliarden Euro.

VNG leide unter einer schwierigen Marktlage und dem Ölpreisverfall, sagte Finanzvorstand Bodo Rodestock. Das Unternehmen habe „außerordentlich hohe“ Abschreibungen etwa auf Gasspeicher vornehmen müssen. Die VNG-Spitze will mit einem Programm zur Effizienzsteigerung dagegenhalten. Unter anderem plant VNG einen Stellenabbau in der Leipziger Zentrale. Zahlen, wonach 125 bis 150 der rund 400 Jobs gestrichen werden sollen, wollte Rodestock aber nicht bestätigen. Noch werde mit dem Betriebsrat verhandelt. Ende 2015 waren in der VNG-Gruppe 1.441 Mitarbeiter beschäftigt.

Positiv habe sich im vergangenen Jahr das regulierte Geschäft mit dem Gastransport in der Tochter Ontras entwickelt. Der Erdgashandel sei dagegen durch großen Wettbewerb, ein Überangebot und sinkende Margen beeinträchtigt worden. Auch das Gasspeichergeschäft habe gelitten. VNG ist mit einer Kapazität von 2,5 Milliarden Kubikmetern Deutschlands drittgrößter Speicherbetreiber.

Das Marktumfeld werde auch 2016 schwierig bleiben, sagte Rodestock. Neuausrichtungen innerhalb der VNG-Geschäftsbereiche, der Stellenabbau und eine breitere Aufstellung mit neuen Geschäftsfeldern sollen aber wieder für schwarze Zahlen sorgen. 2016 rechne die Unternehmensleitung mit einem positiven Jahresergebnis im zweistelligen Millionenbereich. Die Verbundnetz Gas AG gehört derzeit noch zu 74,2 Prozent dem Oldenburger Energieversorger EWE. Diese Anteile wird demnächst der Energiekonzern EnBW übernehmen. Die restlichen Aktien halten ostdeutsche Kommunen. Eine Dividende erhalten die Anteilseigner in diesem Jahr nicht. (dpa/mz)