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Sportwagen Sportwagen: Cayenne zieht Porsche

Von Steffen Höhne 16.03.2013, 20:38
Porsche Cayenne
Porsche Cayenne Porsche Lizenz

Leipzig/MZ - Diese Zahl verdeutlicht den Erfolg: 77 822. So viele Geländewagen von Typ Cayenne verkaufte Porsche im vergangenen Jahr - ein Plus von 30 Prozent. Das in Leipzig gebaute Auto mit einem Einstiegspreis von stolzen 60 000 Euro ist damit das absatzstärkste des Konzerns. Während andere europäische Hersteller unter rückläufigen Auslieferungen leiden, fährt die Stuttgarter Sportwagenschmiede von Rekord zu Rekord. Denn auch bei den Modellen 911 und Boxster gab es hohe Zuwächse, lediglich die Sportlimousine Panamera schwächelte auf hohem Niveau etwas. Insgesamt habe Porsche im vergangenen Jahr 143 096 Autos und damit 22,3 Prozent mehr als im Vorjahr verkauft, sagte Porsche-Chef Matthias Müller gestern. Luxus ist gefragt: Denn nicht nur im boomenden China und in den reichen USA werden Porsche die Fahrzeuge von den Kunden praktisch aus den Händen gerissen. Auch im krisengeschüttelten Europa (ohne Deutschland) sind die Verkäufe um acht Prozent gestiegen, während der Gesamtmarkt um 8,2 Prozent schrumpfte. Trotz dieser Entwicklung zeigte sich Porsche-Chef Müller zurückhaltend. Getreu dem Motto: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Die Sorgen der Autobranche wegen der Euro-Krise lassen auch den Sportwagenbauer nicht kalt. Finanzvorstand Lutz Meschke sagte vorsichtig, man peile für 2013 ein Ergebnis auf Vorjahresniveau an. Im Jahr 2012 erwirtschaftete Porsche bei einem Umsatz von 13,9 Milliarden Euro (plus 27 Prozent) einen operativen Gewinn von 2,44 Milliarden Euro.

Das Geld wird derzeit zum Teil auch in Leipzig investiert. Ab Ende 2013 soll im Werk der kleine Geländewagen Macan vom Band rollen. 1 000 neue Arbeitsplätze entstehen. Bis zu 50 000 Stück sollen pro Jahr produziert werden. Damit zeichnet sich ab, dass Porsche in den nächsten Jahren die Verkäufe weiter steigern kann. Eine Sache bleibt aber weiter merkwürdig: Für den Ausbau des Werkes hat Porsche 44 Millionen Euro staatliche Fördermittel beantragt, kritisiert der Bund der Steuerzahler. Angesichts der Bilanz 2012 können dies wohl nur die Porsche-Manager nachvollziehen.