Ratingagentur Ratingagentur: S&P stellt Griechenland bessere Note in Aussicht

London/Athen - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat Griechenland eine bessere Note für die Kreditwürdigkeit in Aussicht gestellt. Der Ausblick für das aktuelle Rating sei von „stabil“ auf „positiv“ angehoben worden, teilte S&P am Freitagabend in London mit. Die aktuelle Bonitätsnote bleibe aber bei „B-“ - sie liegt damit weiter tief im sogenannten Ramschbereich für riskante Anlagen.
Rückkehr in Kapitalmärkte in Aussicht
Die wirtschaftliche Erholung, die Reformen in der Finanzpolitik und eine weitere Schuldenerleichterung dürften es Griechenland erlauben, seinen Schuldenstand in den nächsten Jahren zu vermindern, begründete S&P die Entscheidung. Die Agentur verwies zudem auf die Euroländer, die Mitte Juni eine Fortsetzung ihrer Hilfen beschlossen hatten. Dies werde Griechenland eine Rückkehr an die Kapitalmärkte erleichtern.
In den vergangenen Tagen war spekuliert worden, dass Griechenland bald wieder Staatsanleihen begeben werde. Zuletzt hatte sich das Land nur über die Hilfspakete finanziert. Die Entscheidung von S&P könnte die Regierung in Athen in diesen Absichten unterstützten. Man schaue sich Entwicklungen und Trends an den Anleihe-Märkten genau an, hatte Regierungssprecher Dimitris Tzanakopoulos am Donnerstag gesagt.
Hoffnung in Griechenland
Die griechische Regierung könnte sich zudem auch durch die Entscheidung des Internationalen Währungsfonds (IWF) vom Donnerstag bestätigt sehen. Der IWF will Athen mit einem Kredit von weiteren 1,6 Milliarden Euro unterstützen. Dieser ist jedoch an die Bereitschaft der europäischen Griechenland-Gläubiger geknüpft, dem Land Schuldenerleichterungen zu gewähren. Eine zeitliche Begrenzung, innerhalb der eine Einigung erzielt werden müsse, gebe es nicht.
S&P bewertet Griechenland besser als die beiden großen Konkurrenten. Moody's gibt Griechenland ein „Caa2“ und Fitch ein „CCC“ - jeweils zwei Stufen schlechter als die aktuelle Note von S&P. (dpa)