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Inflation über fünf prozent Preise steigen: Butter, Benzin und Gemüse werden immer teurer

Der Ukraine-Krieg heizt die ohnehin schon hohen Energiepreise zusätzlich an. Die Menschen in Deutschland müssen sich auf weiter steigende Verbraucherpreise einstellen.

Aktualisiert: 16.03.2022, 17:38
Eine Frau steht an einem Marktstand und hält das Bargeld für ihren Einkauf bereit.
Eine Frau steht an einem Marktstand und hält das Bargeld für ihren Einkauf bereit. Foto: Jonas Walzberg/dpa

Wiesbaden/dpa - Nach einem Preissprung im Februar müssen sich die Menschen in Deutschland auf weiter steigende Inflationsraten einstellen. Vor allem Heizöl und Butter sind seit 2015 preistechnisch ordentlich in die Höhe geschossen.

Angeheizt von teurer Energie legten die Verbraucherpreise im Februar nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,1 Prozent zu. Da der russische Angriff auf die Ukraine die Rohstoffpreise weltweit nach oben treibt, wird die Inflation Ökonomen zufolge vorerst weiter steigen.

"Sollte es gar zu einem Importembargo oder Importstopp russischer Energielieferungen kommen, dürfte die Inflation noch einmal ein ganzes Stück höher ausfallen", sagte der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung.

Butter und Gemüse werden immer teurer

Im Februar kostete Sprit 25,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Leichtes Heizöl verteuerte sich um 52,6 Prozent, Erdgas um 35,7 Prozent und Strom um 13 Prozent. Vergleicht man die Preise von leichtem Heizöl mit dem Jahr 2015, ist der derzeitige Preis sogar um 59,6 Prozent gestiegen.

Dabei wirkte sich auch die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne Kohlendioxid aus, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht. Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflation im Februar den Angaben zufolge bei 3,3 Prozent gelegen.

Tiefer in die Tasche greifen mussten Verbraucher auch für Nahrungsmittel (plus 5,3 Prozent). Teurer wurden innerhalb eines Jahres insbesondere frisches Gemüse (plus 11 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Butter (plus 6,7 Prozent). Vor allem der Butterpreis hat sich seit 2015 mehr als verdoppelt und legte um mehr als 68 Prozent zu.

Preissteigerung bei Mineralölprodukten noch nicht aussagekräftig

Die anziehenden Energiepreise beschäftigen auch die Politik. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) bekräftigte seine Forderung nach einer Energiepreisbremse: „Eine warme Wohnung darf nicht zum Luxus werden. Auch die Menschen in ländlichen und suburbanen Regionen müssen mobil bleiben“, sagte er der „Rheinischen Post“.

„Die coronabedingten Effekte werden zunehmend überlagert durch die Auswirkungen des Angriffs von Russland auf die Ukraine“, erläuterte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Die aktuellen Preissteigerungen, insbesondere bei Mineralölprodukten, spiegelten sich in den Februar-Ergebnissen aber noch nicht wider.

Die EU-Kommission will nach Angaben von Kommissionschefin Ursula von der Leyen wegen der Auswirkungen des Ukraine-Krieges eine vorübergehende Deckelung der Energiepreise vorschlagen.