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Investition von zehn Millionen Euro KSB Halle nun führend bei der Wassertechnologie

Von Max Hunger 21.06.2020, 17:34
Zehn Millionen Euro hat das Unternehmen KSB in das Hochregallager und eine Logistikhalle im Werk in Halle investiert.
Zehn Millionen Euro hat das Unternehmen KSB in das Hochregallager und eine Logistikhalle im Werk in Halle investiert. Silvio Kison

Halle (Saale) - Lässt man den Blick entlang der stahlgrauen Streben im Hochregallager der KSB in Halle nach oben gleiten, kann man die Dimension der hiesigen Produktion erahnen: 22 Meter recken sich die Regale des Pumpenherstellers gen Hallendecke.

Dort oben in schwindelnder Höhe warten auf über 10.000 Holzpaletten Bauteile für Wasserpumpen, Elektromotoren und Armaturen auf Ihren Einsatz. Von der Saalestadt aus werden die daraus gefertigten Maschinen in viele Teile der Welt exportiert. „Halle ist ein Leuchtturmstandort für uns“, sagt Werksleiter Frank Aschenbach.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat die Firma KSB - früher Klein, Schanzlin und Becker AG - ihr Werk in Halle erweitert. Für zehn Millionen Euro hat der Pumpenhersteller innerhalb der vergangenen zwei Jahre das Hochregallager vergrößert und einen Anbau für die Logistikhalle errichtet. Dieses Bauvorhaben ist nun abgeschlossen. Die Lagerhalle ist von 6.000 auf nahezu 10.000 Lagerplätze gewachsen. Der 1.200 Quadratmeter große neue Logistikanbau ermöglicht es dem Werk nun außerdem, deutlich mehr zu produzieren. Grund für die Investition: Das Werk in Sachsen-Anhalt ist in den vergangenen Jahren aufgrund steigender Nachfrage an seine Kapazitätsgrenzen in der Produktion gestoßen. „Wir haben 2019 ein Rekordjahr eingefahren. Halle gehört zu den stärksten Pumpenstandorten, die ich kenne“, sagt Aschenbach.

KSB Halle beliefert weltweit Kunden

Von der Corona-Krise sei das Werk weitgehend verschont geblieben, bestätigt Unternehmenssprecher Wilfried Sauer. Kurzarbeit habe es in der Firma zwar gegeben - aber nicht am Standort Halle. Auch Personalabbau schließt die KSB hier aktuell aus. Denn der Standort ist breit aufgestellt, hat Kunden in aller Welt. 80 Prozent der 12.000 Wasserpumpen und 10.000 Motoren, die hier pro Jahr gebaut werden, gehen in den Export.

In 16 Ländern produziert die KSB, über 15.000 Mitarbeiter arbeiten weltweit für den Aktienkonzern, 500 davon in Halle. Die Saalestadt dient dem Unternehmen bereits seit 1992 als Kompetenzzentrum für die Wassertechnologie. Das heißt: Hier werden Pumpen entwickelt, getestet und produziert. Die Maschinen finden ihre Abnehmer dann etwa in China, im Nahen Osten oder in den USA. Größte Kunden sind Kommunen und Städte. Die Pumpen kommen so etwa in Trinkwasserpipelines, Kläranlagen und in der Aufbereitung von Meerwasser, wie in der australischen Stadt Sydney, zum Einsatz.

Und der Bedarf nach diesen Technologien steige, erklärt Werksleiter Aschenbach. Der Grund: die wachsende Weltbevölkerung und die zunehmende Größe der Millionenstädte. Denn mehr Menschen, dass bedeute nicht nur mehr Bedarf an Trinkwasser, sondern auch größere Mengen an Abwasser, erklärt der Werksleiter. Laut KSB fließen weltweit bereits jetzt etwa 20 Prozent der Energie in den Betrieb von Pumpen.

Mit dem Abschluss des Bauvorhabens ist für das Werk in Halle eine wichtige Investition in die Zukunft getan - aber es soll nicht die letzte sein. 2021 will die Firma ihre Produktion mit weiteren Maschinen für drei Millionen Euro aufstocken. Wasser ist für Menschen schließlich lebenswichtig - mit oder ohne Krise.

Wissenswertes zu KSB in Halle (Saale)

Im Werk in Halle produziert die KSB Wasserpumpen in verschiedenen Dimensionen - von der fußballgroßen Maschine bis zum gut vier Meter hohen Koloss. Die Elektromotoren der stärksten Pumpen erreichen eine Leistung von bis zu acht Megawatt, das entspricht knapp 11.000 Pferdestärken. Diese Maschinen zum Preis eines Luxusautos kommen dann etwa in Kläranlagen der Millionenstädte in Asien zum Einsatz. Auch für die Stadtwerke in Halle hat die KSB bereits Pumpen geliefert - aber in deutlich kleinerem Format. Der Aufbau der Maschinen ist aber meist ähnlich: Oben sitzt der zylinderförmige Elektromotor, darunter das Förderrad. (mz)