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Rohrpost für Menschen Hyperloop in Deutschland: So funktioniert die Rohrpost für Menschen von Elon Musk

Von Ina Bongartz 25.08.2017, 16:30
Die Hyperloop-Röhre in den USA.
Die Hyperloop-Röhre in den USA. Hyperlopp one

Halle (Saale) - Es klingt wie in einem Science-Fiction-Film: Durch eine überdimensionierte Röhre saust eine Kapsel mit Passagieren in wenigen Minuten hunderte Kilometer weit. Das soll die Hochgeschwindigkeitstrasse „Hyperloop“ bald Realität werden lassen. Jedenfalls wenn es nach Elon Musk, dem Erfinder des Onlinebezahlsystems Paypal und Gründer von Teslas Elektroautos, geht. 

2013 stellte der Unternehmer sein „Hyperloop“-Konzept erstmals vor, mittlerweile wurde eine erste Teststrecke für die Rohrpost für Menschen in der Wüste von Nevada, nahe Las Vegas, fertiggestellt. Eine weitere ist aktuell in Dubai geplant. Elon Musk will „Hyperloop“ auch nach Europa bringen.

Hyperloop in Deutschland: Von Berlin nach Leipzig in 14 Minuten

Mit bis zu 1200 Kilometern pro Stunde Reisegeschwindigkeit könnten die 190 Kilometer von Berlin nach Leipzig mit „Hyperloop" zum Beispiel in 14 Minuten geschafft werden. Die Rundreise durch Deutschland würde, einer ersten Idee zufolge, knapp 2000 Kilometer betragen, die Reisezeit zirka 142 Minuten - also weniger als zweieinhalb Stunden.

„Hyperloop“ könnte in fernerer Zukunft den innerdeutschen Flugverkehr zu großen Teilen ersetzen. Die Fluggesellschaft Lufthansa und auch die Deutsche Bahn unterstützen das Projekt. Denn neben der hohen Geschwindigkeit soll „Hyperloop" auch umweltschonend und vor allem CO2-neutral funktionieren. Solarsysteme auf dem Dach der Röhre liefern alle nötige Energie.

Wie funktioniert der Hyperloop eigentlich?

Aber wie genau funktioniert „Hyperloop"? Die Idee dahinter ist quasi die der simplen und klassischen Rohrpost: Eine Kapsel rauscht durch eine Röhre mit Teil-Vakuum. Hochleistungspumpen saugen die Luft aus der Röhre. Der Effekt: Im Innern der Röhre gibt es praktisch keinen Luftwiderstand, der die Kapsel bremsen würde.

Wegen des Vakuums im Innern braucht es kaum noch Energie, wenn der Zug einmal beschleunigt ist, so erklärt es das Team von „Hyperloop" auf seiner Web-Präsenz.

Elon Musk will mit dem Hyperloop One das Transportwesen revolutionieren

Übrigens: Die Technik, die „Hyperloop“ zugrunde liegt, ist keine geheime Technologie, sondern von den Erfindern als Open Source freigegeben. Das heißt, Techniker auf der ganzen Welt können „Hyperloop" weiterentwickeln. Davon erhoffen sich die Ideengeber einen Entwicklungsschub.

Bei aller Euphorie bleibt allerdings abzuwarten, ob sich das „Hyperloop"-System wirtschaftlich rechnet. Was nützt die höchste Geschwindigkeit der Welt, wenn es keine Reisenden gibt, die dafür bezahlen?

Und sollte sich „Hyperloop" als massentauglich erweisen, stehen der Revolutionierung des Transportwesens noch erhebliche bürokratische Hürden im Wege. Aber wer weiß: Vielleicht heißt es bald an verschiedenen Strecken der Welt "....ssst und weg". (mz)