Stromerzeugung H&M-Kleidung: Wieso ein Kraftwerk in Schweden Klamotten verbrennt

Das Ziel des Kraftwerks in Vasteras, nordwestlich von Stockholm gelegen, ist, bis 2020 ohne fossile Brennstoffe wie Kohle oder Öl auszukommen. Dazu werden recyceltes Holz und Müll verbrannt, inklusive eines eher ungewöhnlicher Brennstoffs: H&M-Kleidung.
Wie der Nachrichtendienst Bloomberg berichtet, hat Malarenergi, der Betreiber des Kraftwerks, ein Abkommen mit der Nachbarstadt Eskilstuna getroffen, die Abfälle der Stadt zu verbrennen. Dort liegen auch die Lager des Modegiganten, der unbrauchbare und unverkäufliche Kleidung ebenfalls als Abfall in die Verbrennungsanlage des Kraftwerks gibt.
Eine Pressesprecherin von H&M betonte: „H&M verbrennt keine Kleidung, die noch verkauft werden kann. Es ist jedoch unsere Pflicht, sicher zu gehen, dass Kleidung, die Schimmel oder Chemikalien enthält, zerstört wird.“ Auch Malarenergi-Chef Jens Neren meldete sich zu Wort: „Für uns ist das einfach Brennmaterial", sagte er Bloomberg.
15 Tonnen unbrauchbare Kleidung wurde im laufenden Jahr verbrannt. Was viel klingt, macht im Vergleich mit der gesamten Menge von 400.000 Tonnen Müll eher einen kleinen Teil der gesamten Brennmasse aus – nämlich nur 0,004 Prozent.
Das Kraftwerk in Vasteras versorgt etwa 150.000 Haushalte in der Gegend. Im Jahr 1996 verbrannte es dafür ungefähr 650.000 Tonnen Kohle. Durch die Müllverbrennung kann der Anteil von Kohle zur Energiegewinnung drastisch reduziert werden. Schweden kommt seinem Ziel so etwas näher. (lk)