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Gesundheit Gesundheit: Alle Versicherten zahlen in den Fonds

Von KERSTIN METZE 28.12.2008, 17:46

Halle/MZ. - Allerdings bekommen die Kassen die Beiträge nicht mehr selbst, sondern die Beiträge fließen zunächst in den Gesundheitsfonds. Daraus wird dann das Geld nach einem komplizierten Schlüssel, der unter anderem Alter und Gesundheit der Versicherten berücksichtigt, an die Krankenkassen überwiesen. Sie müssen mit dem Geld haushalten.

Für viele Versicherte, die bisher einen günstigeren Beitragssatz hatten, bedeutet der einheitliche Satz, dass ihre Krankenversicherung teurer wird. Die Mitglieder müssen 8,2 Prozent vom Bruttoeinkommen zahlen, ihre Arbeitgeber 7,3 Prozent. Der Unterschied rührt von dem Sonderbeitrag von 0,9 Prozent her, den die Mitglieder wie bisher allein tragen müssen und der in dem neuen einheitlichen Beitragssatz bereits enthalten ist. Wer seinen künftigen Beitrag selbst errechnen will, muss von den 15,5 Prozent also zunächst 0,9 abziehen, den Rest durch zwei teilen und zu dem Ergebnis 7,3 wieder 0,9 addieren. Ergebnis: 8,2.

Wenn einer Kasse das Geld aus dem Gesundheitsfonds nicht ausreicht, kann sie einen Zusatzbeitrag von ihren Mitgliedern erheben - maximal ein Prozent des Einkommens. Bei der neuen Bemessungsgrenze von 3 675 Euro wären das 36,75 Euro pro Monat. Allerdings dürfen die Kassen einen Zusatzbeitrag bis zu acht Euro ohne Einkommensprüfung erheben. Da den Kassen der künftige Beitragssatz von 15,5 Prozent zu niedrig erscheint - sie wollten 15,8 Prozent - erwartet ihr Spitzenverband ab 2009 eine Welle von Zusatzbeitragserhebungen, allerdings noch nicht in den ersten Monaten. Die Kassen werden sich des Wettbewerbs wegen zunächst gegenseitig beobachten.

Kassen, die die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds nicht in ganzer Höhe brauchen, können Prämien an ihre Mitglieder zahlen.