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Förderanlagenbauer FAM Förderanlagenbauer FAM: 82 Jobs am Standort Magdeburg werden gestrichen

27.06.2017, 06:53
FAM hat eine Hafenanlage im australischen Abbot Point gebaut. Über vier Kombianlagen wird Steinkohle transportiert und abgeladen.
FAM hat eine Hafenanlage im australischen Abbot Point gebaut. Über vier Kombianlagen wird Steinkohle transportiert und abgeladen. FAM

Magdeburg - Der Magdeburger Förderanlagenbauer FAM streicht 82 Arbeitsplätze. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Dank eines Verhandlungspakets mit den Arbeitnehmervertretern habe der nötige Jobabbau am Standort Magdeburg auf weniger als zehn Prozent der Belegschaft reduziert werden können. So werde der Standort gesichert.

„Das FAM-Fitnessprogramm Zukunft steht“, erklärte Geschäftsführer Lutz Petermann nach der Einigung. Zuvor hatte das Unternehmen wochenlang mit Betriebsrat und Vertretern der IG Metall über Sparmaßnahmen und Jobabbau verhandelt. Von der Gewerkschaft kam trotz der Einigung scharfe Kritik, Sie sprach von „Managementfehlern“.

Stellenstreichungen bei FAM: Beschäftigte können in Transfergesellschaft wechseln

Die Beschäftigten, die von der Stellenkürzung betroffen sind, können laut FAM in eine erfahrene Transfergesellschaft wechseln. Zudem wurde eine für Mai geplante Tariferhöhung um ein Jahr verschoben, wie IG Metall und FAM mitteilten. Wochenweise sei zudem die Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 32 Stunden möglich, um flexibel zu bleiben, hieß es. Die Gewerkschaftsmitglieder müssen dem Paket noch zustimmen.

Die IG Metall kritisierte die FAM-Führung. „Beschäftigte verlieren ihren Job, weil die Geschäftsführung es versäumt hat, sich auf den Wandel am Weltmarkt einzustellen“, erklärte Gewerkschaftssprecher Axel Weber. Die rund 730 Mitarbeiter in Magdeburg seien zudem viel zu spät informiert worden. Das habe für große Verunsicherung gesorgt.

Der anhaltend niedrige Ölpreis hatte dem traditionsreichen Magdeburger Unternehmen zuletzt einen Auftragsrückgang für neue Förderanlagen beschert. Bereits im kommenden Jahr sei jedoch wieder mit einem Plus zu rechnen, so FAM-Chef Petermann. Zudem wolle das Unternehmen künftig verstärkt Dienstleistungen während und nach der Inbetriebnahme neuer Anlagen anbieten. Dieser Service habe sich in Deutschland und Chile bereits bewährt.

Die FAM-Gruppe gehört mit mehr als 1600 Beschäftigten laut einer Erhebung der NordLB zu den 20 größten Arbeitgebern in Sachsen-Anhalt. Ihr Umsatz wurde mit 306,6 Millionen Euro angegeben.