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Internet-Unternehmen fluege.de: Unister schreibt wieder Gewinne

Von Steffen Höhne 01.12.2016, 19:07

Leipzig - Der Leipziger Online-Reisevermittler Unister schreibt wieder schwarze Zahlen. Knapp fünf Monate nach der Insolvenz liege der Umsatz im Geschäftsbereich Touristik nur noch knapp unter dem Vorjahr, teilte Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Donnerstagabend mit.

Ähnlich sei die Entwicklung im Geschäftsbereich Flüge. Durch Umstrukturierungen und Kürzungen im Marketing wirtschaftet das Unternehmen, das bekannte Portale wie ab-in-den-urlaub.de und fluege.de betreibt, wieder profitabel. Konkrete Zahlen zu Umsatz und Gewinn wurden nicht bekannt gegeben.

„Wesentlich für diesen Erfolg ist die Treue unserer Kunden, die Zahl der Wiederbucher ist sehr hoch“, betonte Flöther. Nach der Insolvenzanmeldung waren die Buchungszahlen kurzzeitig um bis zu 50 Prozent eingebrochen.

Unister: Geschäfte werden von Insolvenzverwalter geführt, Flug- und Touristiksparte soll verkauft werden

Auch nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens führt Flöther die Geschäfte des Unternehmens weiter. Für den Firmenkern, die Flug- und Touristik-Sparte, läuft der Verkaufsprozess. Sechs Bieter soll es geben, Namen wurden zuletzt aber nicht genannt.

Strebte Flöther ursprünglich einen zügigen Verkauf an, hat er nun die Weichen anders gestellt. „Unser Ziel ist nicht der schnellstmögliche, sondern ein bestmöglicher Verkauf.“ Die positive Geschäftsentwicklung verbessert seine Verhandlungsposition mit potenziellen Käufern.

Die Unternehmens-Gruppe hatte wenige Tage nach dem Tod von Unister-Gründer und Geschäftsführer Thomas Wagner am 18. Juli Insolvenz angemeldet. Der 38-Jährige war zusammen mit dem Gesellschafter Oliver Schilling (39) und dem 65-jährigen Finanzvermittler Horst Heinz B. bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben gekommen. Auch der 73 Jahre alte Pilot starb.

Zuvor soll Wagner in Venedig bei einem ominösen Kreditgeschäft um über eine Million Euro betrogen worden sein. Fest steht, dass Wagner dringend frisches Geld benötigte, um den Konzern mit 40 verschiedenen Portalen über Wasser zu halten. (mz)