Energiedienstleister: Energiedienstleister: Getec baut Speicher für Ökostrom

Halle (Saale) - Eines der spektakulärsten Projekte des Energiedienstleisters Getec ist aktuell wohl der Aufbau eines riesigen Stromspeichers. Das Magdeburger Unternehmen ist im westfälischen Lünen daran beteiligt, aus gebrauchten Akkus der Elektroversion des Kleinwagens Smart eine Mega-Batterie zu errichten. In dem Joint-Venture, bei dem unter anderem der Autobauer Daimler mitmischt, ist Getec am Betrieb der Anlagen beteiligt und für die Vermarktung des Stroms verantwortlich.

Das sind auch zwei der Kern-Geschäftsfelder des Unternehmens, das dezentrale Energie-Anlagen plant, baut und betreibt. Die Geschäfte laufen nach Angaben von Firmenchef Karl Gerhold gut. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen den Umsatz um rund zwölf Prozent auf 782,6 Millionen Euro erhöhen. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 25,5 Millionen Euro - plus 22 Prozent zum Vorjahr.

Der hohe Umsatz resultiert unter anderem aus dem Kauf und Verkauf von Strom und Gas. Auf diese Sparte entfallen allein 443 Millionen Euro. Getec fungiert als eine Art Zwischenhändler. Stark ist das Unternehmen auch im Bereich Wärme. So betreibt die Gruppe für Wohnungsgesellschaften und Industrie Blockheizkraftwerke. So wird beispielsweise der Berliner Hauptbahnhof von Getec gekühlt.

In den vergangenen Jahren setzte das Unternehmen verstärkt auf den Bau von Wind- und Solaranlagen. So wurde Ende 2015 zusammen mit Siemens ein Windpark in Zerbst eröffnet. Auf dem ehemaligen Militärflugplatz befinden sich bereits große Solarfelder und Biogas-Anlagen. Nun will Getec an dem Standort noch einen Batteriespeicher errichten. Damit soll es künftig gelingen, überschüssigen Wind- und Sonnenstrom zu speichern.

Anders als viele große Energie-Unternehmen gehört Getec bisher zu den Gewinnern der Energiewende. Die Gruppe zählt inzwischen zu den zehn größten Firmen in Sachsen-Anhalt. Gerhold startete das Unternehmen nach der Wende mit drei Mitarbeitern. Heute sind es 1 165 Beschäftigte. (mz)