Dschungelcamp Dschungelcamp: RTL verdient bis zu 126.600 Euro für 30 Sekunden Werbung bei IBES-Sendungen

Köln - Kakerlaken, Ratten, Ameisen – für Supermärkte ist solches Getier normalerweise ein Graus und definitiv ein Fall für den Kammerjäger. Anders sieht es aus, wenn die Musik im Dschungel spielt: Die Werbeplätze rund um das am Freitag startende RTL-Dschungelcamp verkaufen sich prächtig – auch wenn damit in der Spitze nicht mehr ganz so viel eingenommen wurde wie 2016.
Unter den Konzernen, die zwischen 78.300 und 126.600 Euro für einen 30-Sekunden-Spot zahlen, sind viele Unternehmen aus der Lebensmittel- und Autobranche. „Das Dschungelcamp ist der deutsche Super Bowl der Sonderwerbeformen“, sagt Lars-Eric Mann, Verkaufsdirektor Solutions beim Werbevermarkter IP Deutschland.
Welche C- und Z-Promis diesmal dabei sind, ist bekannt. Und wer zieht als Werbekunde mit ins Camp? Neben „Wiederholungstätern“ wie Bahlsen, McDonald’s, RaboDirekt, Momondo und der Kosmetikmarke Manhattan sind als neue Partner Opel und Seat dabei, das Diät-Programm Weight Watchers sowie der Kölner Handelskonzern Rewe. Und: der Sirup-Klassiker Tri Top, der erstmals seit 40 Jahren überhaupt TV-Werbung macht. Kein Wunder, dass angesichts notorisch hungriger Kandidaten vor allem die Ernährungsbranche auf Appetithäppchen setzt.
Hohe Einschaltquoten in werberelevanten Gruppen
Was macht das Dschungelcamp für die Werbepartner so interessant? Vor allem natürlich: die hohen Einschaltquoten in der werberelevanten Zielgruppe. Bis zu acht Millionen schauen regelmäßig zu, wenn sich die Camp-Bewohner selbst vorführen. Rewe setzt auf klassische Cut-Ins – die Integration einer Werbebotschaft ins laufende Programm. Anlass sei die eigene Rubbellos-Aktion. Details zu Kosten und dem versprochenen Nutzen nennen die Kölner nicht.
Bahlsen sieht sich als Innovationstreiber. „Das Dschungelcamp steht für Spaß und ist damit das ideale Spielfeld, um Neues auszuprobieren“, so Michael Hähnel, Vorsitzender der Geschäftsleitung. „Durch die neue Werbeform wird die Marke als jung, innovativ und sympathisch empfunden“, heißt es bei Bahlsen weiter.
Die Hoffnung ist, dass die Aufmerksamkeit weiter steigt, wenn Werbung noch geschickter platziert wird – etwa auch über Apps und Spiele. Bahlsen startet das erste Virtual-Reality-Game in der Staffel: Nutzer sollen über VR-Brillen den australischen Urwald miterleben und ihre eigene Dschungelprüfung absolvieren.
Bahlsen-Szene landete vor Gericht
Aber: nicht alles, was ausprobiert wird, ist auch zulässig. Eine Szene, in der die Dauercamper 2014 minutenlang genüsslich auf einem Bahlsen-Riegel herumkauten, beanstandete die Niedersächsische Landesmedienanstalt. Dagegen zog der Sender vor Gericht – und unterlag. Das Verwaltungsgericht Hannover kritisierte „eine übertriebene Lobpreisung“.