Brennstoff-Experte aus Halle: Brennstoff-Experte aus Halle: Heizölpreise bleiben auf niedrigem Niveau

Halle (Saale) - Viele spekulieren zwar noch auf niedrigere Preise, aber tiefer als die aktuellen knapp 74 Euro für 100 Liter Heizöl (bei Abnahme von 3000 Litern, inkl. Mehrwertsteuer) wird es wohl nicht gehen. Der aktuelle Wert ist der niedrigste Wert seit knapp vier Jahren. "Im Dezember 2010 lag der Wert unter den aktuellen 74 Euro", so Horst Gohling.

Der Betreiber des Vergleichsportals brennstoffhandel.de ist Experte auf dem Gebiet der Brennstoffpreise. Seiner Meinung nach wird der Preis langfristig gering bleiben. Die Gründe dafür seien vielseitig: "Der Heizölpreis ist eng an den Rohölpreis gebunden. Da dieser so niedrig wie lange nicht ist, sinken auch die Preise für Sprit und Heizöl", so Gohling weiter.

Dabei zeichne sich ein neuer Trend ab. Denn eigentlich seien bei politischen Unruhen wie derzeit in der Ukraine die Rohölpreise gestiegen. Im aktuellen Fall war es umgekehrt. Dazu der Brennstoffexperte: "Wir haben ein Überangebot von Rohöl auf dem Weltmarkt. Das liegt zum einen an der Opec (Organization of the Petroleum Exporting Countries), die die Förderquote für Rohöl in Krisenfällen reguliert, um den Preis stabil zu halten. Derzeit zögert die Organisation. Und zum anderen hat die USA durch das Fracking eine neue Ölquelle erschlossen. Damit kann sich die USA quasi selbst versorgen." Zuvor hatte die USA viel Öl importiert. Im nächsten Jahr könnten die Staaten sogar zum Öl-Exporteur aufsteigen.

Die Gemengelage aus Opec, USA und und schwacher Konjunktur lässt den Heizölpreis sinken. Laut Gohling sei diese Entwicklung am Anfang des Jahres nicht absehbar gewesen. Er gehe davon aus, dass es bei dem geringen Preis bleiben wird, der Preis eventuell sogar noch etwas fallen könnte.

In Sachsen-Anhalt sind laut Angaben von brennstoffhandel.de etwa 21 Prozent der Wohnungen mit Heizöl beheizt. (mz)