A.T.U A.T.U: Werkstattkette hat drohende Insolvenz abgewendet

Weiden - Die von der Insolvenz bedrohte Werkstattkette A.T.U ist gerettet. Die Verhandlungen mit den wesentlichen Vermietern über die Reduzierung der Mieten für die etwa 600 Werkstätten seien erfolgreich gewesen, teilte das Unternehmen aus Weiden in der Oberpfalz in der Nacht auf Freitag mit. Damit sei die zentrale Bedingung für die Übernahme durch den französischen Konkurrenten Mobivia erfüllt. Die Transaktion soll noch im Dezember vollzogen werden. Um Mitternacht wäre die Drei-Wochen-Frist abgelaufen, innerhalb derer sich A.T.U mit dem Vermieter von fast der Hälfte seiner Standorte, der niederländischen Lino, einigen musste. Hinter Lino stecken als Kreditgeber die Deutsche Bank und der Hedgefonds Davidson Kempner.
Einigung „in letzter Sekunde“
Schon wenige Stunden zuvor hatte der Weidener Oberbürgermeister Kurt Seggewiß von einer Einigung bei den Verhandlungen in New York „in letzter Sekunde“ berichtet. Für die rund 10.000 Beschäftigten sei dies „ein vorgezogener Heiligabend“. Firmenchef Jörn Werner sprach von einem „Meilenstein bei der laufenden Neuausrichtung“. A.T.U soll weiterhin als eigenständiges Unternehmen mit Sitz in Weiden im deutschsprachigen Raum arbeiten.
Eine mit den Verhandlungen vertraute Person sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Zahlungen für die 273 von Lino an A.T.U vermieteten Standorte sollen von zuletzt rund 57 Millionen Euro auf unter 30 Millionen Euro sinken. Über eine Laufzeit von 20 Jahren hinweg ergäben sich dadurch Einsparungen von rund 600 Millionen. Eine drastische Mietsenkung hatte Mobivia zur Voraussetzung für die Übernahme gemacht. A.T.U ist im Besitz von mehreren Hedgefonds wie dem US-Unternehmen Centerbridge; sie waren 2013 durch einen Tausch von Schulden in Anteile bei A.T.U eingestiegen und hatten den Finanzinvestor KKR als Eigentümer abgelöst. (rtr, dpa)